Zitiert aus  dem Buch: Wie Bill es sieht

28. Juni
Wie wird man mit Ärger fertig?

Es gibt wenige Menschen, die mehr unter Zorn zu leiden haben as wir Alkoholiker. Ein Temperamentsausbruch kann einen ganzen Tag verderben – lang gehegter Groll lähmt unseren Erfolg beträchtlich. Wir waren noch nie besonders geschickt darin, berechtigten von unberechtigtem Ärger zu unterscheiden. Nach unserer Ansicht ist unser Zorn immer berechtigt. Ärger ist ein Luxus, den sich ausgeglichene Menschen mehr erlauben können. Uns kann er für lange Zeit in einem dauernden Hin und Her der Gefühle festhalten. Diese „Trockenräusche“ führen oft geradewegs zur Flasche.

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So zahlt sich nichts so gut aus wie die Beherrschung von Zunge und Feder. Wir sollten uns vor voreiliger Kritik, wütend überkochendem Zorn, Übellaunigkeit und schweigender Verachtung hüten. Das sind Fallen für Gefühlsnarren. Die Köder heißen Stolz und Rachsucht. Werden wir von dem Köder angelockt, sollten wir automatisch einen Schritt zurücktreten und nachdenken. Wir können weder sinnvoll denken noch handeln, ehe wir uns nicht Selbstbeherrschung zur Gewohnheit gemacht haben.

Auszüge aus den Schriften des Mitbegründers der Anonymen Alkoholiker

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