24. Januar
Ich blicke mit den Augen des Kindes in den Spiegel, das ich einmal war.
Judy Collins
Das Kind in uns ist zerbrechlich, aber sehr lebendig. Es interpretiert unsere
Erlebnisse, noch bevor wir uns ihrer bewusst sind. Es ist das Kind in uns, das
sich vor neuen Orten, vor unbekannten Menschen und Situationen fürchtet. Das
Kind in uns braucht Zuwendung, die ihm vielleicht früher nicht zuteil wurde. Wir
können es an der Hand nehmen und liebevoll führen. Wir können ihm zeigen, dass
es von uns keine Strafe befürchten muss. Kein neuer Ort, kein Unbekannter, keine
fremde Situation muss es in Angst versetzen. Es ist erstaunlich, welche Kraft in
uns aufsteigt, wenn wir das verschreckte Kind in uns erkennen und ihm Schutz und
Geborgenheit geben. So stehen wir keiner Situation allein gegenüber und können
uns allem stellen.
Heute werde ich mich um das Kind in mir kümmern. Ich werde es nicht
bestrafen, welche Erlebnisse auch immer der Tag bringen mag.