18. April
Etwas nicht
zulassen heiß: daran festhalten.
Ursula K. LeGuin
Die meisten unserer Kämpfe spielen sich zwischen uns und einem anderen Menschen ab. Oder der Kampf hat mit einer Situation zu tun, die wir ändern wollen. Wir entdecken dabei, dass unser fortwährender Widerstand nur öl ins Feuer gießt - zumindest in unserem Inneren. Ist es überhaupt möglich, einer Sache oder einem Menschen den Rücken zu kehren, wenn wir das Gefühl haben, unsere Auflehnung sei gerechtfertigt? Wahrscheinlich gibt es nichts Schwierigeres, als von etwas abzulassen, besonders dann, wenn wir sehr engagiert sind.
Aber die Weisheit unseres Programms lehrt uns: "Lass los und lass Gott walten." Und wenn wir dann loslassen, spüren wir, dass uns wie durch ein Wunder Erleichterung zuteil wird. Das Feuer erlischt. Das, wogegen wir mit aller Macht angegangen sind, macht uns weniger aus und ist vielleicht ganz aus unserem Denken verschwunden. Heute verspüren wir kein Bedürfnis mehr zu kämpfen. Vielleicht taucht es einmal wieder auf, dann können wir uns jedoch an unsere höhere Macht wenden. Wenn wir darauf vertrauen, dass uns Erleichterung zuteil wird, geschieht es auch.
Als Frauen haben wir oft Anlass, uns aufzulehnen. Zu viele Menschen und Situationen erschweren unsere Veränderung. Zu viele Leute wollen nicht akzeptieren, dass sich unser gesamter Charakter verändert. Wir müssen uns gegenseitig darin bestärken, loszulassen und Gott walten zu lassen.
Wenn ich um mein Recht kämpfe, erlange ich keinen Frieden. Wenn ich meinen Widerstand aufgebe, verliert mein innerer Kampf seine Macht. Ich will aufhören zu kämpfen und Gott walten lassen.