14. Januar
In einer Gesellschaft, in der Anerkennung oder Ablehnung den Erfolg und die
Stellung eines Menschen maßgeblich beeinflussen, und anstelle von Liebe gelebt
werden, wird unsere persönliche Freiheit fehlgeleitet.
Viola Spolin
Der Wunsch, dass andere unsere Bemühungen, unsere Erscheinung, unsere Vorhaben,
unser Verhalten anerkennen, ist ganz normal und schadet uns sicher nicht.
Schädlich ist es jedoch für uns, wenn wir diese Bestätigung brauchen, um uns
selbst zu entwickeln und im Leben vorwärts kommen. Bereits in unserer frühesten
Kindheit lernen wir, anderen zu gehorchen und ihnen zu gefallen. Wir halten
Anerkennung für Liebe und beginnen allmählich, nach der "Pfeife anderer zu
tanzen". Dadurch bekommen wir noch mehr Bestätigung.
Aber früher oder später geraten wir mit
unserem eigenen inneren Wesen in Konflikt. Wir nehmen unsere eigenen Bedürfnisse
nicht mehr wahr und werden zu Marionetten. Es schwächt unseren Geist, wenn wir
unsere Kraft darauf verschwenden, den Wünschen anderer zu entsprechen.
Persönliche Freiheit heißt doch: Unser eigenes Verhalten selbst zu bestimmen.
Das bedeutet: selbst zu handeln, anstatt zu reagieren. Darüber hinaus bedeutet
es, uns selbst zu gestatten, das Abenteuer des Lebens zu erfahren und jeden
Augenblick voll zu leben. Das heißt, dass wir klar, spontan und ehrlich
reagieren. Nur dann können wir dem Leben geben, was wir ihm geben können. Jeder
von uns hat eine einmalige Rolle im Drama des Lebens. Und wir müssen uns auf
unsere innere Kraft verlassen, um unsere Probleme zu lösen, anstatt auf
Menschen, deren Bestätigung wir zu brauchen glauben. Wenn wir uns nach innen
wenden, um Bestätigung zu finden, wird uns die Anerkennung zuteil, die wir uns
erhoffen.
Heute will ich frei sein. Keiner soll heute über mein Handeln urteilen. Gott
soll der einzige sein, dessen Bestätigung zählt. Ich will meinen Willen mit dem
Willen Gottes in Einklang bringen.