1. April
Auf einer
rosaroten Wolke zu schweben oder todtraurig zu sein, ist beides falsch, und
beides geht vorüber. Man sollte stets ein Fünkchen Humor behalten.
Katherine Mansfield
Wie vertraut ist uns unser brennender Enthusiasmus und tödlicher Ernst. Wir leben in Extremen. Wir versuchen, das Aufregende unseres Enthusiasmus festzuhalten und es bewusst einzusetzen. Wir fühlen uns angeregt und gut. Aber unsere ernste Seite verfolgt uns, stellt uns Fallen, gewinnt die Oberhand und überschattet all unsere Aktivitäten. Beide Gefühle enden in einer Sackgasse.
Denn weder Begeisterung noch "tierischer Ernst" lassen Raum für Spontaneität, die so wichtig ist für ein erfülltes, harmonisches Leben. Durch unsere Abhängigkeit von Alkohol, Tabletten, Essen oder von einem Menschen waren wir auf der Suche nach einem Gefühl, das uns fehlte.
Wir suchten nach einem unnatürlichen Glückszustand, ja sogar nach glühender Begeisterung, weil wir in Wirklichkeit so wenig begeistert vom Leben waren. Aus diesem Grund blieb unsere Suche erfolglos. Immer und immer wieder haben wir versucht, das Glück festzuhalten, nur um erleben zu müssen, wie es wieder verschwindet. Vielleicht haben wir die Suche noch nicht aufgegeben. Aber wir werden so weit kommen, beide Seelenzustände als vorübergehend zu betrachten und uns statt dessen eine solide Basis schaffen.
Humor macht jede Last, die uns das Leben aufbürdet, leichter. Der Sinn für Humor wird uns das Gleichgewicht schenken, das wir in unserem Leben so lange vermisst haben.
Heute wird sich sowohl eine Gelegenheit bieten, hellauf begeistert, als auch eine Möglichkeit, todernst zu sein. Ich werde versuchen, meinen Blick auf die Mitte zwischen beiden Gefühlen zu richten.