9. November

Ich war verzweifelt, weil ich keine Schuhe hatte, bis zu dem Augenblick, da ich einen Mann ohne Beine traf. (Harold Abbott)

Ein junger Mann ging in der Stadt auf Arbeitssuche. Doch vorher wollte er sich ein neues Paar Schuhe kaufen, um einen besseren Eindruck zu machen. Er hatte es so eilig, dass er auf der Suche nach einem Schuhgeschäft beinahe einen Mann umgerannt hätte. Dieser Mann hatte keine Beine und bewegte sich mühsam auf einem Brett mit Rädern auf dem Gehsteig vorwärts, als er mit dem jungen Mann zusammenstieß. Aber der Behinderte ließ sich durch den Zwischenfall nicht beirren, er winkte dem jungen Mann freundlich nach und setzte seinen Weg fort.

Wie oft sind wir in Gedanken mit belanglosen Kleinigkeiten beschäftigt, so dass wir unsere Mitmenschen völlig übersehen. Der junge Mann, der nur mehr an seine Schuhe und die neue Stellung dachte, erkannte durch diesen Zwischenfall, dass es Menschen gibt, für die Schuhe keine Bedeutung haben.

Um welche Erfahrungen sind wir heute reicher geworden? Sind uns heute kleine Details an unseren Mitmenschen aufgefallen, zum Beispiel ein Lächeln oder ein Lachen oder ein Moment der Nachdenklichkeit? Wir sollten uns die Zeit nehmen, uns auch mit anderen Dingen als nur mit unseren Schuhen zu beschäftigen. Wir sollten mit offenen Augen durchs Leben gehen und auf die Schuhe der anderen achten.

Manchmal bin ich zu sehr mit meinen eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Hilf mir, dass ich meine Mitmenschen mehr beachte und mir Zeit für sie nehme.