8. Juni
Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und wenn es möglich wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann Wolfgang von Goethe)
Haben wir am Ende eines Tages schon jemals den Eindruck gehabt, wir hätten alles erledigt? Vermutlich haben wir alles getan, was in unserem Terminkalender stand, aber blieb uns auch Zeit für Dinge, die uns wichtig waren?
Das Abendessen muss nicht zu einer bestimmten Zeit fertig sein. Ich muss mir nicht jeden Tag Arbeit mit nach Hause nehmen. Bestimmte Hausarbeiten müssen nicht immer am gleichen Wochentag verrichtet werden. Eine kleine Abwechslung in der Gestaltung unserer Abende wäre empfehlenswert, vor allem, weil wir eine andere Gangart einlegen sollten. Das würde uns helfen, uns zu entspannen, uns zu finden, wachsamer zu werden und mehr vom Leben zu haben, anstatt uns abzuhetzen, nur um Schritt halten zu können.
Wir könnten ein Buch lesen, eine Schallplatte auflegen, die wir schon lange nicht mehr gehört haben, einen Freund anrufen oder einen Brief schreiben. Wir könnten auch einen Spaziergang machen, eine besondere Nachspeise ausprobieren, ein entspannendes Bad nehmen. Wir sollten einfach die bisherige Routine verändern und eine neue einführen, nämlich das Uns-Verwöhnen.
Wie kann ich mich heute verwöhnen? Heute Abend will ich mir überlegen, worauf ich Lust hätte – und morgen werde ich es tun!