6. August
Ich werde dich belohnen, wenn du loyal mir gegenüber bist und werde dich nicht
einschüchtern durch Strafe, Schmerz und Unglück, wenn du gleichgültig mir
gegenüber bist. (Elbert Hubbard)
Von einem Haustier können wir eine Menge über selbstlose Liebe lernen. Eine
Katze oder ein Hund bleibt bei uns, auch wenn wir sie verunsichern mit Zurufen
wie: "Komm her, ich brauch dich!“ und "Geh weg, du störst mich!“ Sie sind immer
für uns da und erwarten keine Gegenleistung.
Sind wir ebenso loyal unseren Freunden gegenüber, oder erwarten wir von ihnen,
dass sie da sind, wenn wir sie brauchen? Wenn sie uns im Stich lassen oder uns
ihre Missbilligung kundtun, schreiben wir sie dann gleich ab? Mit jemandem
befreundet zu sein, heißt nicht, ein Recht auf Forderungen zu haben, es bedeutet
auch nicht, zu Vergeltungsmaßnahmen berechtigt zu sein, wenn der andere unseren
Wünschen nicht nachkommt.
Wir dürfen Freundschaft nicht an bestimmte Bedingungen knüpfen. Das heißt, wir
müssen den Mangel an Aufmerksamkeit und längeres Schweigen genauso akzeptieren,
wie wir uns über Aufmerksamkeiten und Zuwendungen freuen. Freunde sind keine
Versprechungen, die man einhalten muss oder Verehrer, um die man sich bemüht.
Freunde sind ein wahrer Segen. Je mehr wir sie als Segen betrachten, umso mehr
Freunde werden wir haben.
Ich akzeptiere meine Freunde, so wie sie sind, und ebenso ihre Art, Liebe und
Achtung zu zeigen.