5. Januar

Ja, dann wirst du die Trübsal vergessen, gleichwie an Wasser, die vorübergingen, wirst du daran denken (Hiob 11,16)

Viele von uns tragen schmerzvolle Erinnerungen wie Fotos in der Brieftasche mit sich herum. Wir halten diese Erinnerung in uns lebendig, schüren sie mit Gedanken. Wie kommt es, dass wir insbesondere traurigen Erinnerungen so gerne nachhängen?

Es fällt uns schwer, uns von Erinnerungen frei zu machen, vor allem, wenn sie schmerzvoll sind. Das hat damit zu tun, dass sie so eng mit unserer Vergangenheit verknüpft sind und wir dazu neigen, uns an Vertrautes zu klammern, statt neuen, angenehmen Gefühlen in unserem Inneren Platz zu machen. Da das Programm in unserem Leben bereits Früchte trägt und die schmerzvollen Augenblicke seltener geworden sind, wand wir auf der Suche nach neuen schmerzlichen Gedanken und greifen dabei nicht selten auf länger vergangene zurück, da uns diese vertraut sind.

Heute Abend wollen wir nicht nach rückwärts blicken. Wir werden nicht traurigen oder schmerzvollen Gedanken nachhängen und holen auch nicht die Brieftasche hervor, um die alten Fotos darin zu betrachten, die die Vergangenheit in uns wachrufen. Heute Abend nehmen wir uns fest vor, ihnen keine Beachtung mehr zu schenken und sie bald durch neue Erinnerungen zu ersetzen.

Ich will mich von meinen alten Erinnerungen befreien, um für neue, schönere aufgeschlossen zu sein.