4. August
Weisheit ist, die Dinge zu nehmen, wie sie sind … und sich mit dem
Unabänderlichen abzufinden. (Montaigne)
Wovor fürchten wir uns am meisten? Als Kinder hatten wir wahrscheinlich Angst
vor der Schule und vor Anlässen, bei denen wir festlich gekleidet sein mussten.
Als Studenten litten wir meist unter Prüfungsangst. Und heute, als Erwachsene,
haben wir Angst vor einem Einstellungsgespräch oder einem Besuch unserer Eltern.
Es kann auch sein, dass wir uns fürchten, zum Zahnarzt zu gehen, um eine
Gehaltserhöhung zu bitten order irgendwelche Veränderungen vorzunehmen.
Klug ist aber nur der, der seine Ängste erkennt und nicht davor davonläuft. Es
ist ganz natürlich, Angst zu empfinden, die sich auf unterschiedliche Weise
äußert: Man will etwas hinausschieben, fühlt sich elend, bekommt einen Anfall
von Panik, gerät in Abhängigkeit von jemandem, dessen Hilfe man braucht. Solange
wir solchen Ängsten nicht unterliegen – so stark sie auch sein mögen -, werden
wir alles bewältigen.
Nichts dauert ewig. Wir bekommen die neue Stelle, der Zahnarztbesuch ist auf ein
paar Stunden begrenzt. Wenn wir eine Angst erregende Situation nur als eine
Unannehmlichkeit betrachten, werden wir sie gefasst hinnehmen, statt sie zu
überbewerten. Die Schritte, mit denen wir die Angst bewältigen können, sind ganz
einfach: Erkennen, Ablegen, Handeln.
Gibt es etwas, wovor ich heute Abend Angst habe? Ich werde die drei Schritte
befolgen, mit denen ich meiner Angst Herr werden kann.