4. Juni
Alles, was ich über das Leben gelernt habe, kann ich in drei Worte fassen: Es geht weiter. (Robert Frost)
Wenn wir beim Umgraben im Garten auf einen Ameisenhaufen stoßen, wissen wir genau, wie die aufgescheuchten Ameisen auf unsere ungewollte Attacke reagieren: Sie werden alles daran setzen, sich und ihre Vorräte zu retten. Sie hasten umher und bringen die Larven in Sicherheit. Alles, was nun offen daliegt, wird in tiefere Gänge geschafft. In wenigen Minuten sind die Ameisen wieder in Sicherheit, und alles läuft weiter wie bisher.
Wie reagieren wir angesichts eines Unglücks oder eines unvorhergesehenen Ereignisses? Möchten wir uns am liebsten verkriechen, oder lassen wir uns genau so wenig irritieren wie die Ameisen? Anstatt über ein gescheitertes Vorhaben oder einen Verlust zu klagen, können wir versuchen, es den Ameisen gleich zu tun und lernen, uns den Umständen im Rahmen des Möglichen anzupassen.
Das Leben bleibt unseretwegen nicht stehen, damit wir unsere Wunden lecken oder uns in Selbstmitleid ergehen können. Die Zeit läuft weiter, wir werden mit jeder Stunde älter, die Natur nimmt ihren gewohnten Gang. Jedes Ereignis ist ein Teil des Lebenszyklusses. Wir können vor nichts weglaufen. Wir dürfen nicht den Kopf verlieren und müssen uns den Gezeiten anpassen.
Wird es mir gelingen, ein unvorhergesehenes Ereignis in meinem Leben als einen Teil des Lebenszyklusses zu betrachten? Ich muss darauf vertrauen, dass das Leben weitergeht.