4. Mai

Mein Vater lehrte mich, eine Rechnung sei wie ein weinender Säugling, um den man sich sofort kümmern muss. (Anne Morrow Lindbergh)

Früher haben wir Rechnungen ignoriert oder versucht, unsere Anschaffungen als notwendig zu rechtfertigen. Wahrscheinlich haben wir zu oft zur Kreditkarte gegriffen, so dass unser Bankkonto durch Ausgaben, die schon Jahre zurückliegen, noch immer überzogen ist. Und heute geben wir noch immer mehr Geld aus, als wir verdienen.

Oft liegt der Grund dafür in der irrigen Annahme, seelische Defizite durch materielle Dinge ausgleichen zu können, weil wir sonst keine Möglichkeiten der Zufriedenstellung sehen. Rückblickend sehen wir ein, dass wir durch den Kauf von Kleidern oder einer größeren Stereoanlage den seelischen Druck nicht loswerden können. Unsere emotionalen Bedürfnisse werden nicht auf diese Weise gestillt, aber wir werden trotzdem weiterhin versuchen, sie mit materiellen Anschaffungen zu befriedigen.

Wie der Alkoholiker auf dem Weg der Genesung jeden Schluck Alkohol meidet, so müssen auch wir der Versuchung der Kreditkarte widerstehen und unnötige Anschaffungen sowie das Leihen von Geld vermeiden. Materielle Dinge verschaffen uns nur vorübergehende Erleichterung und eignen sich nicht dafür, unsere seelischen Defizite auszugleichen. Seelischem Leid kann nicht durch materielle Dinge Abhilfe geschaffen werden, sondern nur durch Zeit, Zuversicht und Verständnis.

Ich muss mir nichts kaufen, um bestimmte Gefühle in mir zu unterdrücken, sondern werde mich der Werkzeuge bedienen, die mir das Programm anbietet.