30. März
Die Menschen hier scheinen das Geheimnis der Stille zu kennen… Vielleicht
kann man sie nur finden, wenn man die alten Wege zu den kleinen vergessenen
Weilern in den Bergen hinaufgeht oder auf den Inseln im Meer oder auf den
Halbinseln. Aber wer weiß, ob sie nicht auch hier vergänglich ist. (Louise
Dickinson Rich)
Als Kinder haben wir meistens ein geheimes Versteck gehabt, wohin wir uns
verkrochen, wenn wir unglücklich waren oder allein sein sollten. Wo immer es
auch war, wir fühlten uns dort in Sicherheit.
Als Erwachsene nun haben wir kein solches Versteck mehr. Doch statt uns zu
verstecken, haben wir uns vielleicht angewöhnt, vor etwas wegzulaufen oder eine
Mauer um uns errichtet. Heute kommen wir zwar ohne geheimes Versteck aus, aber
die Sehnsucht danach ist geblieben. Heute hoffen wir, unsere Gelassenheit
wiederzuerlangen, indem wir vor etwas weglaufen oder eine Abwehrhaltung
einnehmen.
Doch wir können uns auch heute wieder einen Platz suchen, wo wir uns geborgen
fühlen. Das kann ein Lieblingssessel sein oder auch etwas Immaterielles wie ein
Lied, das wir gerne hören. Wo immer und was auch immer wir als unseren
Zufluchtsort wählen, es kommt darauf an, dass er uns Sicherheit und Geborgenheit
geben kann. Wir können dem Kind in uns ohne weiteres sein geheimes Versteck
lassen, wenn es das Bedürfnis danach hat. Wenn wir diesem Wunsch nachgeben, tun
wir uns nur Gutes.
Habe ich einen geheimen Platz, an dem ich mich sicher und geborgen fühle?