30. Oktober

Niemand kann zweimal in denselben Fluss steigen. (Heraklit)

Empfinden wir unser Leben manchmal als monoton und langweilig? Haben wir das Gefühl, immer das gleiche zu tun, dem gleichen Tagesablauf zu folgen und immer nur auf der Stelle zu treten, obwohl wir so sehr eine Änderung herbeiwünschen? Sehnen wir Änderungen herbei, ohne zu wissen, wie wir sie bewerkstelligen sollen?

Stellen wir uns vor, wir würden am Ufer eines breiten, malerischen Flusses leben. Vom Wohnzimmerfenster aus genießen wir eine herrliche Aussicht auf den Fluss. Tag für Tag erfreuen wir uns an dem gleichen Bild und meinen, dass es sich nie verändert. Doch in Wirklichkeit ändert es sich ständig.

Jeden Tag sehen wir die Dinge mit anderen Augen, und jeden Tag versetzen und der Wandel und das Wachstum der Natur immer wieder von neuem in Erstaunen. Das Wasser, das wir heute vorbeifließen sehen, ist nicht dasselbe, das wir gestern gesehen haben. Der Holzstock, den wir gestern in die Wellen geworfen haben, treibt heute schon flussabwärts. Wir haben die Möglichkeit, diesen Fluss auf zweierlei Art zu sehen: stagnierend oder fließend. Genauso können wir auch unser Leben betrachten.

Heute Abend will ich mein Leben betrachten als wäre es ein Fluss, der in einem ständigen Wandel begriffen ist.