3. August
Ich brauche nur das zu tun, was ich tun will und nicht, was die anderen von
mir erwarten. In der Gemeinschaft ist es leicht, nach fremden Vorstellungen zu
leben. In der Einsamkeit ist es leicht, nach den eigenen Vorstellungen zu leben
– aber bewundernswert ist nur der, der sich in der Gemeinschaft die
Unabhängigkeit bewahrt. (Ralph Waldo Emerson)
Um den anderen zu gefallen, verhalten wir uns oft wie ein Chamäleon, das die
Farbe wechselt. Wir verstecken unsere wahren Gefühle und geben vor, glücklich
und zufrieden zu sein, weil wir niemandem wehtun wollen, der uns nahe steht.
Chamäleons überleben, weil sie sich durch ihre Tarnfarbe vor ihren Feinden
verstecken können. Wir bilden uns ein, es ginge uns gut, weil wir unsere wahren
Gefühle verbergen. Doch wer sieht unser wirkliches Gesicht? Unterdrücken wir
nicht unsere eigentlichen Bedürfnisse und messen denen der anderen mehr
Bedeutung bei?
Vielleicht haben auch wir heute die Farbe gewechselt, nur um den anderen zu
gefallen. Wir brauchen uns aber nicht wie Chamäleons zu verhalten. Wir sind
nicht von Feinden umgeben, nur von Menschen, wie wir es sind. Sie mögen zwar
andere Gedanken und Gefühle haben als wir, doch das ist unwesentlich. Wir alle
haben unsere eigenen prächtigen Farben, die wir vorzeigen können.
Ich habe wunderschöne Farben, mit denen ich die anderen beeindrucken kann.
Heute Abend will ich mir darüber bewusst werden, dass ich sie nicht brauche, um
mich zu tarnen.