28. Juni 

Wut bringt das Licht des Verstandes zum Flackern. (Robert Green Ingersoll) 

Wenn wir in Wut geraten, schlägt unser Herz schneller, und es wird uns heiß. Wir können jeden Tag die Wut in uns hineinfressen und so tun, als wäre alles in Ordnung. Aber unter der Oberfläche brodelt die Wut, die wir den ganzen Tag über in uns aufgestaut haben. 

Länger als ein paar Minuten wütend zu sein, ist ebenso gefährlich wie ein nicht behandeltes Krebsgeschwür. Die Wut wird sich unseres Körpers und unseres Geistes bemächtigen, so dass wir schließlich psychisch und körperlich krank werden. Je länger die Wut auf unseren Körper und unsere Seele einwirkt, desto kränker werden wir. 

In dem Augenblick, in dem wir Wut verspüren – doch keinesfalls später -, sollten wir versuchen, sie niederzukämpfen. Auch wenn wir die Ursachen unserer Wut im Augenblick nicht erkennen, dürfen wir sie nicht in uns aufstauen. Das heißt aber nicht, dass wir gleich losbrüllen, mit Gegenständen um uns werfen oder ein Ultimatum stellen sollen, sondern wir müssen uns zu unserer Wut bekennen, sie spüren und sie dann loslassen. Aufgestaute Wut macht krank, zum Ausdruck gebrachte Wut hingegen hält gesund. 

Hat sich bei mir Wut von früher angestaut? Heute Abend will ich mich von meiner Wut befreien und mich nicht weiter von ihr beherrschen lassen.