28. Februar
Wer sich selbst kennt, dem ist niemand fremd und keine Tür verschlossen. Möge
mein Gebet bewirken, dass mir im Spiel der vielen die Berührung eines einzigen
bleibt. (Rabindranath Tagore)
Wenn wir eine Telefonnummer wählen, möchten wir mit einer bestimmten Person
verbunden werden. Wenn diese nicht da ist, kommt keine Verbindung zustande.
Nehmen wir uns für einen bestimmten Menschen Zeit? Oder ziehen wir die
Gesellschaft mehrerer Menschen dem Kontakt mit einem einzelnen vor, damit wir
nicht zu persönlich werden müssen? Wir alle brauchen wenigstens einen Menschen,
dem wir vertrauen, mit dem wir lachen und weinen und dem wir unsere Pläne und
Wünsche erzählen können. Ohne einen solchen Menschen sind wir wie ein Vogel im
Nest: geborgen und warm, aber allein und einsam.
Wir können jeden Abend zu einem Meeting gehen und sind trotzdem allein und
einsam. Unter Menschen zu sein, heißt noch lange nicht, mit ihnen Kontakt zu
haben. Um unser Leben mit anderen zu teilen, müssen wir unsere Tür öffnen und
wenigstens einen Menschen hereinlassen. Denn bereits ein einziger kann
entscheiden, ob wir einsam sind oder nicht.
Ich brauche die Freundschaft wenigstens eines Menschen. Wie kann ich ihm
meine Tür öffnen?