28. Oktober
Kehrt Weinen am Abend ein, so folgt am Morgen der Jubel. Ich hatte gedacht in
sorglosem Glück: "Nimmermehr werd ich wanken!“ Herr, durch deine Huld ward ich
auf feste Berge gestellt. (Psalm 30, 6-8)
Eine große Kraft hat uns aus der Höhle der Isolation befreit. Wir haben
diese Kraft vermutlich während der ersten Meetings gespürt. Irgendwie fühlten
wir, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Wir gehörten nun zu
den anderen.
Dann spürten wir diese Kraft wieder in einer Zeit der Bedrängnis und Angst. Am
liebsten hätten wir uns ganz tief in die Höhle verkrochen, doch dann spürten wir
etwas in uns, das uns sagte, wir sollten wehrlos und verwundbar bleiben.
Vielleicht haben wir uns niedergekniet, unsere Augen geschlossen und leise um
Hilfe gefleht.
Unser Gebet wurde erhört. Heute wissen wir, dass wir jederzeit in dieser Höhle
Zuflucht suchen können, aber wir nützen sie wenig. Die große Kraft, die uns aus
unserer Zufluchtsstätte herausgeholt hat, hat uns auch Zuflucht gewährt. Heute
Abend – und immer – können wir uns sicher und geborgen fühlen, wenn wir unserer
Umwelt gegenübertreten.
Eine starke Kraft in meinem Leben hat mich vor der Isolation, der
Hoffnungslosigkeit und der Verzweiflung gerettet. Ihr verdanke ich, dass es mir
gut geht.