27. Februar
Wir wagen es nicht, uns unseren Flügeln anzuvertrauen. Wir hegen und pflegen
sie, aber haben Angst vor dem Fliegen und sitzen lieber herum. (Chales B.
Newcomb)
Noch ehe ein kleiner Vogel überhaupt fliegen kann, wird er bereits aus dem Nest
gestoßen. Auf wackeligen Beinen und mit gespreizten Flügeln macht er, dem
Beispiel der Eltern folgend, seine ersten Flugversuche.
Auch wir tapsten unsicher durchs Leben, als wir jung und unsere Flügel noch
nicht entwickelt waren. Nur hin und wieder bekamen wir einen Wink, wie man
fliegt. Als wir älter wurden, haben wir uns ein Nest gebaut, in das wir uns
zurückzogen – aber noch immer waren wir nicht imstande zu fliegen.
Auch wenn wir von unseren Flügeln noch keinen Gebrauch machen, hindert uns
nichts daran, endlich fliegen zu lernen. Eine Möglichkeit dazu finden wir zum
Beispiel bei den Meetings. Die Leute dort haben auch erst nach jahrelangem
Nesthocken fliegen gelernt. Am Anfang ist es nicht leicht, es ist sogar sehr
anstrengend und mitunter schmerzvoll. Wenn wir aber jeden Tag üben, werden
unsere Flügel kräftiger, und wir können immer besser damit umgehen. Unser Nest
steht immer bereit, doch wir werden
es nicht mehr so häufig aufsuchen, wir werden die meiste Zeit damit beschäftigt
sein, fliegen zu lernen.
Noch heute Abend will ich die Freiheit des Fliegens kennen lernen und mich
ganz auf meine Flügel verlassen.