26. Februar
Immer wieder heißt es, der eine oder andere habe noch nicht zu sich selbst
gefunden. Aber das Selbst kann man nicht finden, man muss es schaffen. (Thomas
Szasz)
In den späten sechziger Jahren versuchten viele, durch Drogen oder politische
Parolen zu sich selbst zu finden. Das Motto der Blumenkinder lautete: "Kraft
Liebe statt Krieg“. Sie hörten Hard Rock und politische Songs und hofften, auf
ihrem Ego-Trip zu sich selbst zu finden. Doch in den meisten Fällen war es eine
Flucht vor sich selbst und dem Leben.
Viele von uns bemühen sich, ihr wahres Ich zu entdecken. Wir verändern zum
Beispiel unser Aussehen, kleiden und schminken uns anders, wir lassen uns unser
Horoskop erstellen, machen eine Psychotherapie, um uns besser kennen zu lernen.
Wir beschäftigen uns eventuell auch mit unserem Familienstammbaum, um uns
unserer Wurzeln bewusst zu werden.
Doch weder ein neues Kleid noch eine Psychotherapie oder unser Stammbaum können
uns zur Findung unserer Identität verhelfen. Wir sind ein unbeschriebenes Blatt,
auf dem wir festhalten, wer wir sein möchten. Ebenso wie ein Architekt einen
Plan braucht, um ein Haus zu bauen, müssen wir auch vorher bestimmen, wer wir
sein möchten. Wir machen uns selbst, wir werden nicht gemacht. Wir allein
bestimmen über uns. Deshalb wollen wir noch heute damit beginnen,
aufzuschreiben, wie wir sein möchten.
Ich verfüge über alle Werkzeuge, die ich brauche, um aus mir den Menschen zu
machen, der ich sein möchte.