24. April
Mitleid mit mir zu haben, ist ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann.
(Stephen Kind und Peter Straub)
Wir besitzen eine Reihe von Luxusgegenständen, die uns das Leben angenehmer
gestalten: Einen Mikrowellenherd, ein Farbfernsehgerät, eine reichhaltige
Garderobe, Schmuck und vieles mehr. All diese Dinge haben wir uns zugelegt, auch
wenn wir sie uns vielleicht gar nicht leisten konnten. Aber wenn wir sie schon
haben, wollen wir sie auch benützen.
Genau so wichtig wie diese Dinge sind uns unsere negativen Gefühle:
Niedergeschlagenheit, Selbstmitleid, Egoismus, Undankbarkeit und Wut. Was wäre
aber, wenn wir für diese Gefühle auch etwas bezahlen müssten? Könnten wir es uns
dann leisten, eine ganze Woche in Selbstmitleid zu ergehen, uns eine Stunde lang
zu ärgern oder uns ein paar Minuten von egoistischen Gefühlen leiten zu lassen?
Den Wertmaßstab, den wir bei materiellen Dingen anlegen, können wir ebenso gut
bei unseren Gefühlen anwenden, die wir tagsüber und abends verspüren. Unsere
positiven Gefühle bereichern uns, die negativen aber bringen uns nur in
Unannehmlichkeiten.
Kann ich es mir leisten, so viel Zeit für Selbstmitleid zu verschwenden? Wie
kann ich mir meine Reserven vernünftig einteilen?