2. Dezember

Es führt keine Schnellstraße hin. Alles braucht Zeit. Eine Sache nach der anderen. Was rasch wächst, vergeht rasch, was langsam wächst, ist von Bestand. (Josiah Gilbert Holland)

Auch während der Winterzeit finden wir heute in einem Lebensmittelgeschäft ein riesiges Angebot an frischem Gemüse und Obst, genau wie im Sommer. Treibhäuser ermöglichen den Anbau das ganze Jahr über, und es werden Tomaten gezüchtet, während draußen ein Schneesturm tobt.

Doch die Tomate, die in wenigen Wochen unter künstlichen klimatischen Bedingungen herangereift ist, lässt sich nicht mit einer Tomate vergleichen, die über Monate unter freiem Himmel und an der Sonne gereift ist. So ist es auch mit uns. Eine schnelle Heilung ist wie ein Schnellimbiss: Man ist zwar rasch satt, aber ebenso schnell wieder hungrig.

Immer wieder haben wir das Gefühl, unsere Genesung gehe im Schneckentempo voran. Doch inneres Wachstum kann weder durch die richtige Temperatur noch durch optimale Bodenbeschaffenheit erzielt werden. Unser Wachstum hängt allein von den Anstrengungen ab, die wir dafür verwenden. Es darf keineswegs sprunghaft erfolgen, sondern ganz allmählich. Es ist nur dann wirklich erreicht, wenn es die zeitliche Bewährungsprobe bestanden hat.

Ich will nicht mehr so ungeduldig sein und nicht ständig wünschen, die Zeit möge rascher g#vergehen. Ich werde mich in Geduld üben und langsam und stetig wachsen.