16. Februar
Auf die Berührung mit anderen, die Berührung deiner Hand mit der meinen,
darauf kommt es an. (Spencer Michael Free)
Damit niemand merkt, wie einsam und traurig es war, wollte ein Mädchen mit
allem, was es tat, perfekt sein. Während die anderen Kinder spielten, lernte es,
damit es die besten Noten bekam. Ganz allein trieb es Sport, um auch darin
besser als die anderen zu sein. Und es erreichte, was es wollte. Die Eltern
dachten, ihre Tochter wäre glücklich und zufrieden. Doch in Wirklichkeit war sie
genau das Gegenteil und wusste nicht, wie sie es sagen sollte.
Wie vielen von uns ist es nicht genau ergangen? Vielleicht haben wir schon von
klein auf gelernt, unsere Gefühle nicht zu zeigen? Die einen wurden
Perfektionisten, die anderen Alkoholiker oder tablettensüchtig oder aber fanden
nicht das richtige Maß in der Liebe und im Essen. Wohin auch immer wir
tendierten, eines ist uns allen gemeinsam: Wir waren stets darauf bedacht, ja
niemanden an uns heran zu lassen.
Jetzt können wir unsere Gefühle annehmen und sie anderen zeigen. Jetzt haben wir
auch keine Scheu mehr davor, dass jemand unsere Hand hält oder uns in die Arme
schließt. Denn wir wissen mittlerweile, dass das Bedürfnis nach menschlicher
Nähe etwas ganz Natürliches ist.
Ich habe keine Angst davor, einen mir nahe stehenden Menschen zu berühren
oder von ihm berührt zu werden.