16. November

Was ist schon ein Heiligenschein? Eine Sache mehr zu polieren. (Christopher Fry)

Diejenigen von uns, die ständig um Perfektion bemüht sind, fühlen sich wahrscheinlich die meiste Zeit überfordert. Einerseits möchten wir uns ein heiteres Gemüt bewahren, doch andererseits machen wir uns bis spät abends zu schaffen. Zum einen nehmen wir uns fest vor, in aller Ruhe ein Buch zu lesen, und dann verschreiben wir uns statt dessen dem Hausputz und eilen mit nervöser Hektik von Zimmer zu Zimmer.

Perfektion stellt die ungeheure Forderung an uns, alles richtig zu machen. Was was ist schon richtig? Gibt es einen richtigen Weg, Dinge zu tun, und einen falschen?

Der Perfektionismus in uns strebt immer das Richtige an, ohne es jemals zu erreichen, denn in Wirklichkeit gibt es keinen richtigen oder falschen Weg, etwas zu tun. Alles ist Ermessenssache. Wenn wir uns den Heiligenschein der Perfektion aufsetzen wollen, dürfen wir aber nicht vergessen, dass er seinen Glanz verlieren, dass er verrutschen und dass man ihn ab und zu verlegen kann.

Eines steht fest: Ich bin kein Engel, denn ich bin nicht perfekt. Ich arbeite noch immer an meinem Heiligenschein und meinen Flügeln, das betrachte ich als meine Lebensaufgabe.