15. Mai
Auf unseren ersten Reisen haben wir die Entdeckung gemacht, dass der Ort unwichtig ist. Zu Hause träume ich, in Neapel oder Rom werde ich von Schönheit überwältigt und meine Traurigkeit ist verflogen. Ich packe den Koffer, umarme meine Freunde, besteige das Schiff und erwache in Neapel – und da ist es wieder, dieses hartnäckige, traurige Wesen, dieses unbeugsame, unveränderte Ich, vor dem ich geflohen bin. (Ralph Waldo Emerson)
Häufig kommt es vor, dass uns unsere Gedanken, unser Fühlen oder unser Handeln missfällt. Vielleicht versuchen wir wegzulaufen, in der Hoffnung, eine neue Umgebung, eine neue Aufgabe oder ein neuer Bekanntenkreis könnten uns helfen, uns wohler zu fühlen. Doch wie oft wir unsere Umgebung oder den Lebensstil auch wechseln, wir selbst bleiben immer die gleichen.
Wir werden uns nur dann besser fühlen, wenn die Veränderung von innen kommt. Wenn uns unsere Gedanken missfallen, sollten wir gleich heute Abend versuchen, positive Gedanken zu haben. Missfällt uns unser Verhalten, so müssen wir es ändern. Gelingt es uns, uns von innen her zu ändern, werden wir es auch nicht nötig haben, ständig vor uns davonzulaufen.
Ich will nicht ewig vor mir davonlaufen, sondern werde über mich nachdenken und überlegen, was ich tun kann, damit ich mir selbst sympathisch bin.