11. Oktober

Leute, die in die Luft gehen, machen meistens eine Bauchlandung. (Will Rogers)

Wutausbrüche sind uns vermutlich von Kindheit an durch einen Elternteil, der alkoholsüchtig war, bekannt. Vielleicht haben wir auch festgestellt, dass wir Leute manipulieren und einschüchtern konnten, wenn wir wie eine Rakete in die Luft gingen. Dabei fanden wir heraus, dass ihnen keine andere Wahl blieb, als in Deckung zu gehen oder sofort alles rückgängig zu machen, was uns in Wut versetzt hatte.

Auch heute würden wir lieber zu toben anfangen, als zuzugeben, dass wir Angst haben, jemand könnte unsere Schwachstellen bemerken. Jetzt, da wir mit unseren Gefühlen umzugehen verstehen, ist unsere Wut vielleicht nur Ausdruck der Enttäuschung darüber, dass unsere Genesung nicht rascher vorangeht.

Wenn wir uns während eines Wutanfalls in einem Spiegel sehen könnten, würden wir uns wahrscheinlich nicht wieder erkennen. Durch unsere Wutausbrüche bewirken wir eher Schlechtes als Gutes, zerstören mehr, als wir bewirken und ziehen uns mehr Hass als Zuneigung zu. Müssen wir unbedingt sofort in die Luft gehen? Heute Abend willen wir diese Wutausbrüche als eine Seite unserer Vergangenheit betrachten und uns ein reiferes, konstruktiveres Verhalten zulegen.

Kann ich mich an meinen letzten Wutanfall erinnern? Was habe ich dadurch erreicht? Heute Abend will ich über eine neue Verhaltensweise nachdenken, die besonnener und reifer ist.