9.Juli - zuviel und zuwenig Geld ausgeben:

Ich habe meinen Mann mit meiner Kreditkarte halb wahnsinnig gemacht. Sie gab mir das Gefühl, ihn ein wenig zu beherrschen, in gewisser Weise mit ihm abzurechnen. - anonym -

Zehn Jahre lang kaufte ich für mich nur auf Trödelmärkten ein. Ich habe mir nicht mal neue Schuhe geleistet. Während ich auf alles verzichtete, gab sich mein Mann der Spielleidenschaft hin, spekulierte mit riskanten Anlagegeschäften und machte mit Geld, was er wollte. Als mir klar wurde, dass ich die Dinge verdient hatte, die ich mir wünschte, entschloss ich mich, sie auch zu kaufen, und begriff zum ersten Mal, dass genug Geld dafür vorhanden war. Es ging nicht um meine Bescheidenheit; es ging darum, dass ich mir Entbehrungen auferlegte und die Märtyrerin spielte.

Zwanghaftes Kaufverhalten oder Geldausgeben verleiht uns das flüchtige Gefühl von Macht und Befriedigung, hat jedoch, wie jedes unkontrolliertes Verhalten, vorhersehbare, negative Konsequenzen.

Wenn wir zuwenig Geld ausgeben, kann das dazu führen, dass wir uns als Opfer fühlen.

Es besteht ein Unterschied zwischen vernünftigem Geldausgeben und aufopfernder Entbehrung. Es besteht ein Unterschied zwischen finanzieller Großzügigkeit und Geldverschwendung. Wir können lernen, diesen Unterschied zu erkennen. Wir können den verantwortungsvollen Umgang mit Geld lernen, wodurch eine hohe Selbstachtung und Selbstliebe zum Ausdruck kommt.

Heute will ich bei meinen Geldausgaben eine gesunde Mitte finden. Wenn ich zuviel Geld ausgebe, denke ich darüber nach, was in mir vorgeht. Wenn ich zu sparsam bin oder mir Entbehrungen auferlege, frage ich mich, ob es notwendig ist und ob ich das will.