9. Januar - Verantwortung für uns selbst
Wir haben das Falsche aus den richtigen Gründen getan.
Bevormundung ist jener Akt, durch den wir Verantwortung für andere Menschen übernehmen und Verantwortung für uns selbst vernachlässigen. Wenn wir uns instinktiv für die Gefühle, Gedanken, Entscheidungen, Probleme, das Wohlbefinden und das Schicksal anderer verantwortlich fühlen, sind wir Bevormunder. Auf einer unbewussten Ebene glauben wir, andere seien für unser Glück verantwortlich, so wie wir uns für ihres verantwortlich fühlen.
Es ist erstrebenswerter, ein aufmerksamer, liebevoller, fürsorglicher Mensch zu sein. Andere zu bevormunden bedeutet jedoch, sich selbst bis zu einem Punkt zu vernachlässigen, an dem man sich als Opfer fühlt. Zudem schließt diese Bevormundung Formen der Fürsorge mit ein, durch die andere daran gehindert werden, Eigenverantwortung zu übernehmen. Das funktioniert nicht; verletzt die anderen; verletzt uns; erzeugt Wut. Die Menschen fühlen sich gekränkt, benutzt und schikaniert.
Wenn wir Verantwortung für uns selbst übernehmen - für das, was wir denken, fühlen, wünschen und brauchen -, so entscheiden wir uns damit für ein Verhalten, das liebenswürdig und großzügig ist. Wir wollen ehrlich zu uns selbst sein und anderen die Verantwortung für ihr eigenes Leben überlassen.
Heute will ich darauf achten, in welchen Bereichen ich tatsächlich für mich selbst verantwortlich bin. Ich überlasse es anderen, das gleiche für sich zu tun. Wenn ich in Zweifel bin, wo meine wirklichen Verantwortungen liegen, mache ich eine innere Inventur.