6. April - Geduld:
Menschen, die uns sagen, wir sollen Geduld haben oder Geduld lernen, gehen uns
auf die Nerven. Wie frustrierend kann es sein, wenn wir etwas erreichen oder
vorankommen wollen - und es geschieht nichts; wie irritierend, wenn uns gesagt
wird, wir sollen abwarten, obgleich unsere Bedürfnisse nicht befriedigt wurden
und wir unsicher, enttäuscht und machtlos sind.
Verwechsele nicht den Rat, Geduld zu haben, mit jener alten Botschaft, keine
Gefühle haben zu dürfen.
Geduld haben bedeutet nicht, dass wir durch den bisweilen zermürbenden Prozess
des Lebens und der inneren Heilung gehen, ohne dabei etwas zu empfinden! Spüre
Deine Frustration. Spüre Deine Ungeduld. Werde so wütend, wie Du sein musst,
wenn Deine Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Spüre Deine Angst.
Wenn wir unsere Gefühle beherrschen, beherrschen wir noch lange nicht den Lauf
der Dinge!
Wir finden Geduld, wenn wir uns den eigenen Gefühlen überlassen. Geduld kann
nicht erzwungen werden. Sie ist ein Geschenk, das dem Akzeptieren und der
Dankbarkeit nahe kommt. Wenn wir unsere Gefühle aufarbeiten, um uns selbst und
das, was wir haben, zu akzeptieren, werden wir die Bereitschaft erlangen, mehr
zu sein und zu haben.
Heute will ich meine Gefühle zulassen und gleichzeitig Geduld üben.