4. Juni - Gottvertrauen
Ein befreundetes Ehepaar entschloss sich zu einigen Veränderungen in seiner
Lebenssituation. Die beiden hatten immer in der Stadt gelebt und wollten nun in
ländlicher Umgebung, am Wasser, wohnen.
Sie fanden ein kleines Haus am See. Es war nicht das Haus ihrer Träume, doch
nach dem Verkauf ihrer Stadtwohnung würden ihnen ausreichende Geldmittel zur
Verfügung stehen, um das Haus am See umzubauen. Sie hatten etwas Geld gespart
und zogen in ihr neues Heim, bevor die Stadtwohnung verkauft war. Ein Jahr
verging und die Stadtwohnung stand immer noch zum Verkauf.
Meine Freunde machten
wechselvolle Zeiten durch. Phasen trauten sie Gott; an anderen Tagen konnten sie
nicht begreifen, warum Gott sie so lange warten ließ, warum er ihnen nicht half,
ihre Pläne zu verwirklichen. Die Tür wollte sich einfach nicht öffnen.
Eines Tages kam ein Nachbar zu Besuch. Sein Haus am See war das Traumhaus meiner
Freunde - der Inbegriff ihrer
Wunschvorstellungen. Sie hatten dieses Haus vom ersten Augenblick an bewundert,
wagten jedoch kaum von seinem Besitz zu träumen, da sie nicht glaubten, dieser
Wunsch könne je in Erfüllung gehen.
Der Grund des nachbarlichen Besuches lag nun aber darin, meinen Freunden das
Traumhaus zum Verkauf anzubieten, da er und seine Frau sich zu einem Ortswechsel
entschlossen hatten. Noch am selben Tag unterzeichneten meine Freunde den
Kaufvertrag. Innerhalb der nächsten zwei Monate konnten sie ihre Stadtwohnung
und das kleine Haus am See verkaufen. Wenig später zogen sie in das neue Haus
ein.
Wir müssen manchmal mit Rückschlägen fertig werden. Wir glauben, auf dem
richtigen Weg zu sein, vertrauen Gott und uns selbst, dennoch funktionieren die
Dinge nicht. Es läuft nicht so, wie wir es geplant hatten. Es öffnen sich keine
Türen für uns. Wir fragen uns, ob Gott uns verlassen hat, ob wir ihm
gleichgültig sind. Wir verstehen nicht, wohin wir gehen, welche Richtung wir
einschlagen. Und eines Tages erkennen wir: Der Grund, warum wir das nicht
bekamen, was wir wollten, lag darin, dass Gott einen weitaus besseren Plan für
uns hatte.
Heute will ich Geduld üben. Ich wende mich vertrauensvoll an meine Höhere
Macht und bitte, sie möge mir das Beste
zukommen lassen.