31. Juli – Das, was wir wollen, loslassen
Für jene von uns, die einerseits Kontrolle ausübten, andererseits sich unterwarfen, ist das Loslassen nicht einfach.
Wir lernen, wie wichtig es ist, zu erkennen, was wir wollen und brauchen. Wo liegt die Schwachstelle dieses Konzepts? Bei unseren klar geäußerten, bislang aber unerfüllt gebliebenen Wünschen und Bedürfnissen. Wir haben uns auf das Wagnis eingelassen, unsere Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr zu verleugnen, und damit begonnen, sie zu akzeptieren. Das Problem dabei ist, dass der Wunsch oder das Bedürfnis weiterhin unbefriedigt geblieben ist.
Das ist frustrierend, schmerzlich und ärgerlich und kann zu zwanghaften Verhaltensweisen führen.
Nachdem wir unsere Bedürfnisse erkannt haben, ist ein nächster Schritt fällig, um unsere Wünsche und Bedürfnisse auch zu befriedigen. Dieser Schritt ist insofern paradox, als er verlangt, dass wir uns von den eigenen Wünschen und Bedürfnissen abwenden, nachdem wir uns gewissenhaft darum bemüht haben, sie zu identifizieren.
Wir lassen sie los – in mentaler, emotionaler, spiritueller und physischer Hinsicht. Manchmal bedeutet das, sie völlig aufzugeben. Es ist nicht immer einfach, diesen Standpunkt einzunehmen, in aller Regel ist er jedoch notwendig.
Wie oft habe ich einen Wunsch oder ein Bedürfnis verleugnet, anschließend Schritt für Schritt meine Bedürfnisse identifiziert, nur um mich dann verärgert, frustriert und herausgefordert zu fühlen, weil ich das Gewünschte nicht bekam und nicht wusste, wie ich es bekommen könnte. Wenn ich einen Plan verfolge oder starken Einfluss darauf nehme, den Wunsch zu erfüllen, das Bedürfnis zu stillen, wird alles nur noch schlimmer. Der Versuch, diesen Prozess zu kontrollieren, führt zu nichts. Ich habe gelernt, dass ich loslassen muss.
Manchmal muss ich bis zu einem Punkt gehen, an dem ich sage: "Ich will es nicht. Mir ist klar, dass mir die Sache wichtig ist, aber ich habe keinen Einfluss darauf, sie zu bekommen. Jetzt ist es mir nicht mehr wichtig, ob ich sie habe oder nicht. Ich werde auch ohne sie glücklich sein, da die Hoffnung, ich könnte sie vielleicht doch bekommen, mich krank macht. Je mehr ich hoffe und versuche, etwas zu kriegen, desto enttäuschter bin ich, wenn ich es nicht kriege.
Ich weiß nicht, warum Wünsche sich erst auf diese Weise erfüllen.
Ich weiß nur, dass diese Einstellung bei mir klappt. Ich habe bisher keine Lösung gefunden, um den Gedanken des Loslassens zu umgehen.
Oft bekommen wir das, was wir wirklich wollen und brauchen, und häufig bekommen wir noch Besseres. Indem wir loslassen, tragen wir dazu bei, dass unsere Wünsche Wirklichkeit werden.
Heute will ich mich darum bemühen, Wünsche und Bedürfnisse, die mir Enttäuschung bereiten, loszulassen. Ich werde sie auf einer Liste mit meinen Zielen eintragen, dann bemühe ich mich, sie loszulassen. Ich vertraue darauf, dass Gott mir meine Herzenswünsche zu Seiner Zeit und auf Seine Weise erfüllt.