3. Juni - Wohltätigkeit
Geld annehmen und Geld weggeben sind zwei Aspekte, die gesunde Grenzen fordern.
Manche von uns geben Geld in unvernünftigem Maß.
Vielleicht schämen wir uns,
weil wir Geld haben, und glauben, es stehe uns nicht zu. Oder wir sind
Mitglieder einer Organisation, die unsere Schamgefühle als eine Art
Kontrollinstrument benutzt, um uns Geld abzunötigen, das ihr dann zugute kommt.
Wir können zwanghaft Geld an unsere Kinder, Verwandten oder Freunde abgeben,
weil wir begründete oder unbegründete Schuldgefühle haben. Oder wir lassen uns
von Menschen, die wir lieben, finanziell erpressen. Solches Geld wird nicht
bereitwillig, aus gesunden Gründen gegeben. Manche von uns geben Geld aus einem
Gefühl der Fürsorge. Wir haben vielleicht übertriebene Verantwortungsgefühle
gegenüber anderen, und dazu gehört auch die finanzielle Verantwortung. Oder wir
geben, weil wir nicht gelernt haben, unsere innere Stärke geltend zu machen, um
nein zu sagen, wenn die Antwort nein ist.
Manche von uns geben, weil
wir hoffen oder glauben, dass die Menschen uns lieben werden, wenn wir ihnen
finanziell unter die Arme greifen.
Wir brauchen keinem Menschen Geld zu geben. Wenn wir Geld geben, ist das unsere
freie Entscheidung. Wir müssen nicht zulassen, dass wir manipuliert, bedrängt
oder zur Geldausgabe genötigt werden. Wir sind finanziell für uns selbst
verantwortlich. Eine gesunde Haltung gestattet es den Menschen unserer Umgebung,
finanziell Eigenverantwortung zu tragen.
Wir müssen uns nicht des Geldes schämen, das wir verdienen; das Geld steht uns
zu - wir hoch der Betrag auch sein mag -, ohne dass wir uns verpflichtet fühlen,
es wegzugeben, oder uns schuldig fühlen, weil andere das wollen, was wir haben.
Wohltätigkeit ist eine
segensreiche Haltung. Zum gesunden Leben gehört das Geben. Wir können lernen,
gesunde Grenzen hinsichtlich des Gebens zu entwickeln.
Heute will ich mich darum bemühen, beim Geldausgeben gesunde Grenzen zu
setzen. Ich begreife, dass Geben meine freie Entscheidung ist.