3. April - Akzeptieren:
Gebe Dich dem Augenblick hin. Koste und lebe ihn aus. Nimm die Dinge, wie sie
sind. Lasse los. Höre auf, Dich zu wehren.
Wie viel Qual entsteht durch unseren inneren Widerstand. Wieviel Erleichterung,
Befreiung und Veränderung sind möglich, wenn wir akzeptieren, einfach
akzeptieren.
Wir vergeuden unsere Zeit, verausgaben unsere Kräfte und erschweren die Dinge,
wenn wir Widerstand leisten, Tatsachen verdrängen und unterdrücken. Unsere
Gedanken verschwinden dadurch nicht. Wenn wir einen Gedanken unterdrücken, der
bereits vorhanden ist, werden wir nicht zu besseren Menschen. Lasse den Gedanken
zu. Gewähre ihm Zugang zur Realität. Dann löse Dich von ihm. Ein Gedanke ist
nicht ewig präsent. Wenn er uns nicht gefällt, können wir ihn abwandeln oder ihn
durch einen neuen Gedanken ersetzen. Aber um das tun zu können, müssen wir den
ersten Gedanken zunächst akzeptieren und loslassen.
Widerstand und Verdrängung ändern gar nichts. Damit liegen wir nur im
Widerstreit mit unseren Gedanken.
Wir erschweren uns das Leben, wenn wir uns Gefühlen widersetzen, sie
unterdrücken. Wie dunkel, unangenehm, ungerechtfertigt, überraschend oder
»unangemessen« uns die eigenen Gefühle auch erscheinen mögen - wenn wir uns
ihnen widersetzen und sie verdrängen, werden wir sie nicht los. Wir machen sie
nur schlimmer. Sie werden in uns rumoren, uns quälen, krank machen, körperliche
Schmerzen bereiten, uns zu Zwangshandlungen drängen, uns nicht schlafen lassen
oder uns erschöpfen.
Letztlich sind wir aufgerufen, unsere Gefühle anzunehmen, sie zu fühlen und zu
sagen: »Ja, das ist es, was ich fühle.«
Gefühle existieren in einem gegebenen Augenblick. Je rascher wir ein Gefühl
akzeptieren, desto schneller können wir zum nächsten übergehen.
Wir werden nicht verändert, und es macht uns nicht zu dem Menschen, der wir sein
wollen oder der wir glauben, sein zu müssen, wenn wir uns gegen Gedanken und
Gefühle sträuben oder sie unterdrücken. Damit verschließen wir uns nur vor der
Realität. Damit unterdrücken wir uns selbst. Das führt schließlich in die
Depression.
Verdrängte Ereignisse oder Situationen in unserem Leben verändern die Dinge
nicht, egal wie unerwünscht diese Ereignisse oder Situationen auch sein mögen.
Indem wir die Dinge akzeptieren, werden wir zu dem Menschen, der wir sind und
sein wollen. Durch das Akzeptieren können sich Ereignisse und Umstände zum Guten
wenden.
Was aber tun, wenn wir Widerstand leisten, wenn wir mit einer bestimmten
Realität in unserem Leben eine Art Tauziehen veranstalten? Unseren Widerstand zu
akzeptieren, kann uns helfen, auch diese Hürde zu überwinden.
Etwas annehmen bedeutet nicht, dass wir unsere volle Zustimmung geben; dass wir
uns dem Willen und den Plänen anderer unterordnen; dass wir eine Verpflichtung
eingehen. Es dauert nicht ewig; ist vielmehr gültig für den jetzigen Moment.
Annehmen erschwert die Dinge nicht; es erleichtert sie. Annehmen bedeutet nicht,
dass wir Kränkungen oder eine schlechte Behandlung akzeptieren; dass wir auf
unsere Grenzen, Hoffnungen, Träume, Wünsche oder Sehnsüchte verzichten. Es
bedeutet, dass wir Gegebenheiten akzeptieren, um zu wissen, was wir für uns
selbst tun, und welche Grenzen wir setzen müssen. Es bedeutet, dass wir
akzeptieren, was momentan ist, dass wir uns akzeptieren, so wie wir momentan
sind: Dadurch können wir uns ungehindert verändern und innerlich wachsen.
Wenn wir akzeptieren und uns hingeben, bringt uns das weiter auf unserer Reise.
Mit Zwang erreichen wir nichts.
Akzeptieren und sich hingeben - zwei Auffassungen, die nur so lange
Kopfzerbrechen bereiten, bis wir sie praktizieren.
Heute will ich üben, mich und meine gegenwärtigen Lebensumstände zu
akzeptieren. Ich werde offen sein und allmählich Vertrauen haben in die magische
Kraft, die in meinem Leben und meinem Heilungsprozess spürbar wird, wenn ich die
Dinge so annehme, wie sie sind.