3. November – Verdrängung
Verdrängungen sind ein fruchtbarer Boden für jenes Verhalten, das wir Co-Abhängigkeit nennen: Kontrolle ausüben, sich auf andere fixieren und sich selbst vernachlässigen. Solange wir bestimmte Dinge verdrängen, können sich Krankheiten, zwanghafte oder suchterzeugende Verhaltensweisen einstellen.
Verdrängungen können verwirrend sein, da sie einem Schlafzustand gleichen. Wir werden uns ihrer erst wirklich bewusst, wenn sie hinter uns liegen. Solange wir uns – oder andere – zwingen, der Wahrheit entgegenzutreten, erreichen wir meist nichts. Wir stellen uns den Tatsachen erst dann, wenn wir dazu bereit sind. So verfährt jeder Mensch. Selbst wenn wir uns die Wahrheit einen kurzen Augenblick eingestehen, wollen wir nicht wissen, was wir wissen, bis wir uns sicher, geborgen und hinreichend vorbereitet fühlen, um die Wahrheit zu bewältigen.
Es hilft, mit Freunden zu sprechen, die uns wirklich kennen, lieben, unterstützen, ermuntern und bestätigen.
Wir helfen uns, wenn wir behutsam, liebevoll mit uns selbst umgehen; wenn wir die Bitte an unsere Höhere Macht richten, uns in und durch einen Umwandlungsprozess zu führen.
Akzeptieren beginnt mit Verdrängen. Der erste Schritt, durch den wir uns des Verdrängten bewusst werden, besteht darin, zu akzeptieren, dass wir verdrängen. Erst dann sind wir fähig, den Weg auf behutsame Weise fortzusetzen, bis wir einmal nichts mehr zu verdrängen brauchen.
Hilf mir, Gott, dass ich mich heute sicher und geborgen
fühle, um zu akzeptieren, was ich akzeptieren muss.