28. August – Sorge tragen für sich selbst am Arbeitsplatz

Es ist in Ordnung, im Berufsleben sorgsam mit sich selbst umzugehen. Es ist nicht bloß in Ordnung, es ist unumgänglich.

Dies bedeutet, dass wir mit unseren Gefühlen in angemessener Form umgehen; wir übernehmen auch hier Eigenverantwortung. Wir nehmen innerlich Abstand, wenn dies erforderlich ist. Wir setzen Grenzen, wenn dies nötig ist.

Wir verhandeln über Konflikte; wir versuchen, unsere Angelegenheiten von den Angelegenheiten anderer zu trennen; wir erwarten weder von uns noch von anderen Perfektion.

Wir befreien uns von unserem Kontrollbedürfnis in Bereichen, die wir nicht kontrollieren können. Statt dessen streben wir nach Frieden und der Fähigkeit, die Dinge zu bewältigen, danach, unsere innere Stärke geltend zu machen, so zu sein, wie wir sind.

Weder lassen wir uns missbrauchen, noch missbrauchen oder benutzen wir andere. Wir arbeiten daran, unsere Ängste abzubauen und ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen. Wir wollen aus unseren Fehlern lernen und verzeihen uns, wenn wir Fehler machen.

Wir wollen uns nicht überfordern, indem wir Aufgaben übernehmen, die uns aller Voraussicht nach überfordern oder für die wir nicht geeignet sind. Wenn wir uns dennoch in einer solchen Situation befinden, gehen wir mit den Problemen verantwortlich um.

Wir stellen Überlegungen an, wo unsere Verantwortungen liegen, und halten uns daran, wenn keine anderen Vereinbarungen getroffen werden. Wir lassen Raum für gute und weniger gute Tage.

Wir sind freundlich und liebenswürdig zu Menschen, wann immer das möglich ist; sind jedoch entschlossen und standhaft, wenn es erforderlich ist. Wir akzeptieren unsere Stärken und vertrauen ihnen. Wir akzeptieren unsere Schwächen und Grenzen, auch die Grenzen unserer Fähigkeiten.

Wir bemühen uns, Dinge nicht zu kontrollieren und zu verändern, die uns nichts angehen. Wir konzentrieren uns auf unsere Verantwortung und die Veränderungen, die wir vornehmen können.

Wir setzen vernünftige Ziele. Wir beziehen uns mit ein. Wir bemühen uns um Gleichgewicht.

Gelegentlich lassen wir unserem Ärger freien Lauf, tun das jedoch in angemessener Form und im Sinne eines sorgsamen Umgangs mit uns selbst – nicht, um uns selbst zu sabotieren. Wir bemühen uns, hässlichen Klatsch und andere Verhaltensweisen, die uns selbst schaden, zu vermeiden.

Wir hüten uns vor Konkurrenzdenken, bemühen uns um gute Zusammenarbeit und einen Geist der Liebenswürdigkeit. Wir wissen, dass wir einige Kollegen sympathisch finden und andere nicht, sind aber bestrebt, Harmonie und Einklang mit allen zu finden. Wir leugnen nicht unsere Gefühle gegenüber einer bestimmten Person, bemühen uns jedoch, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und beizubehalten.

Wenn wir etwas nicht wissen, geben wir zu, es nicht zu wissen. Wenn wir Hilfe brauchen, bitten wir direkt darum. Wenn uns Panik befällt, gehen wir mit ihr gesondert um und versuchen zu verhindern, dass sie sich auf unsere Arbeit und unser Verhalten überträgt.

Wir bemühen uns um einen verantwortlichen Umgang mit uns selbst, indem wir in angemessener Form das verlangen, was wir für unsere Arbeit brauchen, und uns nicht vernachlässigen.

Wenn wir im Team arbeiten, bemühen wir uns, die Fähigkeiten für eine gesunde Zusammenarbeit zu erlernen.

Wenn eine Situation kompliziert wird oder wenn wir mit einer Person zusammenarbeiten, die suchtkrank ist oder mit anderen tief greifenden Störungen zu tun hat, erschweren wir die Dinge nicht dadurch, dass wir das Problem verdrängen. Wir akzeptieren die Situation und versuchen, in aller Ruhe herauszufinden, was letzten Endes gut für uns selbst ist.

Wir lösen uns von unserem Hang, am Arbeitsplatz Opfer oder Retter zu sein. Wir wissen, dass wir keine Situation ertragen müssen, die uns unglücklich macht. Statt die gegebenen Strukturen oder uns selbst zu sabotieren, planen wir eine positive Lösung, wissend, dass wir stets Verantwortung für uns selbst tragen.

Wir legen unsere Opferbereitschaft ab und festigen unsere Überzeugung, dass uns das Beste zusteht. Wir üben uns im Akzeptieren, im Vertrauen und in Dankbarkeit.

Tag für Tag bemühen wir uns, das Gute zu genießen, die Probleme zu lösen, die wir lösen können, und unsere Arbeit als Geschenk einzubringen.

Heute will ich darauf achten, welche heilsamen Verhaltensweisen ich einüben kann, um meinen Arbeitsalltag zu verbessern. Ich will bei der Arbeit sorgsam mit mir selbst umgehen. Hilf mir, Gott, dass ich mich von meiner Opferbereitschaft am Arbeitsplatz löse. Hilf mir, offen für all das Gute zu sein, das mir in meinem Beruf zuteil wird.