28. Februar - Verdrängungen aufgeben:
Es fällt schwer zu glauben, dass das, was wir glauben, unsere Gefühle verletzen
kann. (Ovid)
Die meisten von uns, die auf dem Weg zur inneren Heilung sind, haben immer
wieder Dinge verdrängt. Manche von uns haben sich diese Methode zur festen
Gewohnheit gemacht.
Wir mögen Begebenheiten oder Gefühle aus unserer Vergangenheit verdrängt haben.
Oder wir haben die Probleme anderer Menschen verdrängt; wir haben unsere eigenen
Probleme, Gefühle, Gedanken, Wünsche oder Bedürfnisse
verdrängt.
Wir haben die Wahrheit
verdrängt.
Verdrängung bedeutet, dass wir uns der Realität nicht stellen, weil diese
Realität gewöhnlich Schmerzen bereitet. Mit der Auseinandersetzung wären
Verluste verbunden: Verlust von Vertrauen, von Liebe, der Familie,
möglicherweise einer Ehe, einer Freundschaft oder einer Traumvorstellung. Und es
schmerzt bekanntlich, einen Menschen oder eine
Sache zu verlieren.
Mit der Verdrängung steht uns ein Schutzmechanismus, ein »Stoßdämpfer« für
unsere Seele, zur Verfügung, der bewirkt, dass wir die Realität so lange nicht
wahrnehmen, bis wir imstande sind, mit ihr umzugehen. Selbst wenn andere uns die
Wahrheit ins Gesicht schleudern, werden wir sie erst dann annehmen, wenn wir
innerlich dazu bereit sind.
Wir sind gleichermaßen starke und schwache Geschöpfe. Wir brauchen manchmal
Zeit, um uns zu sammeln, um uns auf Handlungen vorzubereiten. Wir legen unsere
Neigung zur Verdrängung nicht ab, wenn wir uns zwingen, etwas hinzunehmen; wir
legen diese Neigung erst dann ab, wenn wir bereit sind, genügend innere
Sicherheit und Stärke aufzubauen, um mit der Wahrheit umzugehen.
Auch das tun wir erst, wenn die Zeit reif dafür ist.
Wir müssen uns nicht dafür
bestrafen, dass wir die Realität verleugnet haben; wir müssen lediglich uns
selbst vertrauensvoll und stark lieben, damit wir jeden Tag etwas besser
gerüstet sind, um der Wahrheit zu begegnen und mit ihr umzugehen. Wir nehmen die
Realität wahr und reagieren auf sie - nach unserem eigenen Zeitplan und dem
unserer
Höheren Kraft, wenn wir dafür bereit sind. Wir brauchen uns wegen dieses
Zeitplans von niemandem bestrafen zu lassen - auch nicht von uns selbst.
Wir werden wissen, was wir wissen müssen, wenn die Zeit reif dafür ist.
Heute will ich mich darauf konzentrieren, mich selbst sicher und
zuversichtlich zu fühlen. Ich mache mir heute meinen eigenen Zeitplan bewusst.