26. Juli – Die eigene Stärke geltend machen

Begreifen Sie? Wir müssen uns weder vom Leben, von Menschen, Situationen, der Arbeit, unseren Freunden, unseren Liebesbeziehungen, unserer Familie noch von uns selbst, unseren Gefühlen, unseren Gedanken oder Umständen zum Opfer machen lassen.

Wir sind keine Opfer. Wir müssen keine Opfer sein. So einfach ist das!

Selbstverständlich ist das Eingeständnis und Akzeptieren unserer Machtlosigkeit wichtig. Aber dies ist nur ein erster Schritt, eine Einführung in den Prozess der Heilung. Später kommt eine Phase, in der wir unsere eigene Stärke geltend machen und verändern, was wir verändern können. Das ist ebenso wichtig wie das Eingeständnis und das Annehmen unserer Machtlosigkeit. Und es gibt eine Reihe von Dingen, die wir verändern können.

Wir können über unsere innere Stärke verfügen, wo wir auch sind, wohin wir auch gehen und mit wem wir zusammen sind. Wir müssen nicht mit gebundenen Händen dastehen oder hilflos im Staub kriechen und uns allem, was auf uns zukommt, unterwerfen. Wie haben viele Möglichkeiten. Wir können unsere Stimme erheben; ein Problem lösen; uns durch das Problem motivieren, etwas Gutes für uns zu tun.

Wir können unser Wohlbefinden steigern. Wir können uns entfernen. Wir können zurückkehren und unsere eigenen Bedingungen stellen. Wir können unsere Sache vertreten. Wir können uns weigern, von anderen kontrolliert und manipuliert zu werden.

Wir können tun, was wir tun müssen, um Sorge zu tragen für uns selbst. Das ist die Schönheit, die Belohnung, der Siegeskranz, die uns in diesem Prozess der inneren Heilung zuteil werden. Darum geht es bei der ganzen Sache!

Wenn wir nichts gegen unsere Situation tun können, so sind wir doch imstande, wenigstens unsere Einstellung dazu zu ändern. Wir können die Arbeit im Innern leisten; können mutig unsere Angelegenheiten in Angriff nehmen, um nicht zu Opfern gemacht zu werden. Wir haben einen Zauberschlüssel zum Leben geschenkt bekommen.

Wir sind nicht Opfer, wenn wir es nicht sein wollen.

Freiheit und Freude sind unser Lohn für die schwere Arbeit, die wir geleistet haben.

So oft es nötig ist, erinnere ich mich heute daran, dass ich kein Opfer bin und mich von nichts zum Opfer machen lassen muss. Ich bemühe mich sehr darum, die alte Opferhaltung abzulegen, sei es, dass ich eine Grenze setze oder eine andere verstärke, sei es, dass ich mich entferne, mich mit meinen Gefühlen befasse oder mir gebe, was ich brauche. Hilf mir, Gott, dass ich das Bedürfnis, Opfer zu sein, loslasse.