25. Februar - Schwächen akzeptieren:
»Warum tue ich mir das an?« fragte eine Frau, die eine Fastenkur machte. »In
meiner Selbsthilfegruppe fühlte ich mich schuldig und beschämt, weil ich ein
Stück Schokolade gegessen hatte, das nicht auf meinem Diätplan stand. Ich
stellte fest, dass alle ein bisschen schummeln, und manche schummeln sogar ganz
schön. Bevor ich zur Gruppe kam, war ich tief beschämt, als sei ich die einzige,
die ihre Diät nicht genau beachtet. Ich weiß jetzt, dass ich meine Diät so gut
einhalte wie die meisten und besser als manche.«
Warum tun wir uns das an? Ich spreche nicht nur von Diät; ich spreche vom Leben.
Warum bestrafen wir uns, indem wir uns für minderwertig und andere für
vollkommen halten - ob in Beziehungen, im Heilungsprozess oder bei einer
speziellen Aufgabe?
Ob wir uns selbst oder andere beurteilen, hier wie dort ist das Thema das
gleiche: der Wunsch nach Perfektion. Weder die eine noch die andere
Erwartungshaltung ist stichhaltig.
Weit besser und nutzbringender ist es, uns zu sagen, dass wir, so wie wir sind,
in Ordnung sind; was wir tun, ist gut genug. Das bedeutet nicht, dass wir keine
Fehler machen, die korrekturbedürftig wären; es bedeutet nicht, dass wir von
Zeit zu Zeit nicht vom Weg abkommen; es bedeutet nicht, dass wir uns nicht
bessern können. Es bedeutet, dass wir trotz aller Fehler und Irrungen im Grunde
genommen auf dem richtigen Weg sind. Indem wir uns aufmuntern und Mut
zusprechen, helfen wir uns, den richtigen Kurs beizubehalten.
Heute will ich mich lieben und mir Mut machen. Ich werde mir sagen, dass das,
was ich tue, gut genug ist, und dieses Gefühl genießen.