23. September – Toleranz
Üben wir Toleranz.
Dulden wir unsere Eigenarten, unsere Gefühle, unsere Reaktionen, unsere Unzulänglichkeiten, unser Menschsein. Dulden wir unsere Hochs und Tiefs, unser Zögern bei Veränderung, unser kämpferisches und gelegentlich linkisches Wesen.
Tolerieren wir unsere Ängste, unsere Fehler, unsere natürliche Neigung, uns vor Problemen und leidvollen Erfahrungen zu drücken. Tolerieren wir unsere Scheu vor Nähe, uns zu exponieren, verletzlich zu sein.
Tolerieren wir unseren Hang, uns überlegen zu fühlen oder uns zuweilen zu schämen. Tolerieren wir unsere Art des Fortschritts – zwei Schritte vor und einen zurück.
Tolerieren wir unseren intuitiven Wunsch nach Kontrolle und wie widerstrebend wir lernen, uns wirklich loszulösen. Tolerieren wir die Art, in der wir unseren Wunsch nach Liebe zum Ausdruck bringen, oder wie wir andere von uns stoßen. Tolerieren wir unseren Hang zu zwanghaften Verhaltensweisen, tolerieren wir, dass wir gelegentlich unser Gottvertrauen verlieren und mitunter nicht mehr ein noch aus wissen.
Es gibt Dinge, die wir nicht tolerieren. Wir dulden kein missbräuchliches oder schädigendes Verhalten anderen oder uns selbst gegenüber.
Wir üben gesunde, liebevolle Toleranz gegenüber uns selbst. Damit lernen wir Toleranz gegenüber anderen. Und wir gehen einen Schritt weiter. Wir lernen, dass unsere Toleranz gegenüber allem, was zum Menschen dazugehört, uns und anderen Schönheit verleiht.
Heute bin ich tolerant mit mir. Davon ausgehend übe ich angemessene Toleranz gegenüber anderen.