23. März - Kritik und Grenzen:
Wir müssen wissen, wie weit wir gehen wollen und wie weit wir andere mit uns
gehen lassen. Sobald wir das begriffen haben, können wir alles erreichen.
Wenn wir unsere Fähigkeit in Anspruch nehmen, für uns selbst zu sorgen - Grenzen
setzen, nein sagen, ein altes Verhaltensmuster ändern -, stoßen wir bei manchen
Menschen auf Kritik. Das ist in Ordnung. Wir müssen uns nicht von den Reaktionen
anderer beherrschen, beirren oder in unserem Entschluss, für uns selbst zu
sorgen, beeinflussen lassen.
Wir brauchen auch nicht ihre Reaktion darauf, wie wir für uns selbst sorgen,
kontrollieren. Das liegt nicht in unserer Verantwortung. Wir dürfen aber auch
nicht erwarten, dass andere keine Reaktion zeigen.
Die Menschen reagieren, wenn wir unser Verhalten ändern oder konsequent etwas
tun um uns selbst zu hegen und, zu pflegen. Sie reagieren vor allem dann, wenn
unsere Entscheidung sie in irgendeiner Weise betrifft. Lassen Sie also den
anderen ihre Gefühle. Lassen Sie ihnen ihre Reaktionen. Steuern Sie aber Ihren
neuen Kurs unbeirrt weiter.
Wenn Menschen daran gewöhnt sind, dass wir uns in einer bestimmten Weise
verhalten, werden sie versuchen, uns einzureden, genauso weiterzumachen, damit
alles beim alten bleibt. Wenn Menschen daran gewöhnt sind, dass wir zu allem ja
sagen, erheben sie Einspruch, wenn wir plötzlich nein sagen. Wenn Menschen daran
gewöhnt sind, dass wir uns um ihre Verantwortung, ihre Gefühle und Probleme
kümmern, werden sie uns kritisieren, wenn wir damit aufhören. Das ist ganz
normal. Im Namen der Sorgfalt, die wir uns selbst angedeihen lassen, können wir
lernen, mit einem gewissen Maß an Kritik zu leben. Nicht an Kränkungen, wohl
bemerkt. Sondern an Kritik.
Wenn Menschen daran gewöhnt sind, uns durch Schuldzuweisungen,
Einschüchterungsversuche und Nötigung zu beherrschen, werden sie ihre Bemühungen
verstärken, sobald wir uns ändern und die gewohnte Kontrolle zurückweisen. Das
ist in Ordnung. Auch hierbei handelt es sich nur um Kritik.
Wenn wir den Entschluss gefasst haben, dass wir uns verändern wollen und müssen,
sollten wir uns durch Kritik nicht in alte Verhaltensmuster zurückdrängen
lassen. Wir müssen nicht auf Kritik reagieren oder ihr all zu viel
Aufmerksamkeit schenken. Sie ist es nicht wert. Kritik wird abflauen.
Heute will ich nicht auf Kritik eingehen, die mir entgegengebracht wird, weil
ich mein Verhalten ändere oder mich sonst wie darum bemühe, ich selbst zu sein.