21.Juli - Sein ist ausreichend:

Wir sind uns nicht immer klar darüber, was wir erfahren oder warum wir es erfahren.

In Zeiten der Trauer, des Umbruchs, des Übergangs, der Lernprozesse, in Zeiten der Heilung oder der inneren Disziplin ist es schwer, eine Perspektive zu haben.

Wir haben die Lektion noch nicht begriffen. Wir sind mittendrin. Wir haben noch keinen Überblick.

Unser Kontrollbedürfnis kann sich in dem Drang äußern, über alles, was vor sich geht, genau Bescheid wissen zu wollen. Man kann aber nicht alles wissen. Manchmal müssen wir den Dingen ihren Lauf lassen und darauf vertrauen, dass erst der Rückblick uns Klarheit verschafft.

Wenn wir verwirrt sind, so hat das seinen Sinn. Verwirrung ist kein bleibender Zustand. Die Zeit wird kommen, und wir werden klar sehen. Die Lektion, der Sinn, wird sich uns enthüllen - zu gegebener Zeit, zur rechten Zeit.

Alles wird einen vollständigen Sinn ergeben - später.

Heute will ich mich nicht mehr darum bemühen, das zu wissen, was ich nicht weiß; das zu sehen, was ich nicht sehen kann; das zu verstehen, was ich noch nicht verstehe. Ich vertraue darauf, dass es ausreicht, zu sein; ich lege mein Bedürfnis ab, den Lauf der Dinge zu berechnen.