19. November – Gefühle annehmen
Warum kämpfen wir so sehr gegen unsere Gefühle an? Warum arbeiten wir so eifrig daran, unsere Emotionen zu verleugnen, besonders wenn es um andere Menschen geht? Es sind doch nur Gefühle!
Im Verlauf eines Tages verleugnen wir manchmal unsere frustrierte Reaktion auf Menschen, die uns einen Dienst erweisen wollen.
Wir verdrängen Gefühle der Frustration, Wut oder Verletzung, wenn wir auf einen Freund reagieren.
Wir verdrängen Angst- oder Wutgefühle gegen unsere Kinder.
Wir verdrängen eine ganze Menge Gefühle gegen unseren Ehe- oder Lebenspartner.
Wir unterdrücken Gefühle, die Menschen in uns hervorrufen, für die wir arbeiten oder die für uns arbeiten.
Manchmal sind Gefühle eine direkte Reaktion auf andere. Manchmal lösen Menschen etwas Tieferes in uns aus – bringen eine alte Trauer oder Frustration wieder zum Vorschein.
Woher unsere Gefühle auch kommen mögen, es sind unsere Gefühle. Sie gehören zu uns. Und oft ist nichts weiter nötig, als sie anzunehmen, um sie loszuwerden.
Wir brauchen unser Verhalten nicht von unseren Gefühlen kontrollieren zu lassen. Wir müssen nicht auf jedes Gefühl reagieren, das in uns aufsteigt. Wir müssen aber auch nicht unangebrachte Verhaltensweisen dulden.
Es hilft, über unsere Gefühle mit einem Menschen unseres Vertrauens zu sprechen. Manchmal müssen wir unsere Gefühle gegenüber dem Menschen zum Ausdruck bringen, die sie in uns ausgelöst hat. Das kann zu Intimität und Nähe führen. Am wichtigsten aber ist es, dass wir sie uns klar machen. Wenn wir zulassen, dass wir unsere Gefühle erleben, dass wir sie akzeptieren, loslassen, werden wir wissen, was wir als nächstes zu tun haben.
Heute denke ich daran, dass Gefühle ein wichtiger Teil meines Lebens sind. Ich werde für meine Gefühle im Familienleben, in Freundschaften, in der Liebe und am Arbeitsplatz offen sein. Ich werde meine Gefühle zulassen, ohne ein Werturteil über mich abzugeben.