17. April - Sorge tragen für sich selbst:
Die Genesung von Co-Abhängigkeit und von den Problemen in der Kindheit
bezeichnen wir häufig als Ausdruck jener »Sorgfalt, die wir uns selbst
entgegenbringen«. Diese Sorgfalt ist nicht, wie manche annehmen mögen, ein
Auswuchs der »Ego-Trip-Generation«. Sie bedeutet nicht, dass wir uns selbst
frönen. Sie hat nichts mit einer negativ verstandenen Ichbezogenheit zu tun.
Wir lernen, sorgsam mit uns selbst umzugehen, statt uns zwanghaft an anderen
Menschen zu orientieren. Wir lernen, Eigenverantwortung zu tragen, anstatt uns
übertrieben verantwortlich für andere zu fühlen. Dieser sorgsame Umgang
mit uns selbst bedeutet weiterhin, dass wir uns der echten Verantwortung für
andere bewusst werden;, das erreichen wir oft leichter, wenn wir uns nicht
überverantwortlich fühlen.
Sorge tragen für sich selbst bedeutet mitunter: »Zuerst komme ich«, in den
meisten Fällen allerdings: »Ich
auch.« Es bedeutet, dass wir verantwortlich für uns selbst sind und uns dafür
entscheiden, nicht länger Opfer
zu sein.
Sorge tragen für sich selbst bedeutet, die Person lieben zu lernen, für deren
Fürsorge wir verantwortlich sind -
und diese Person sind wir selbst. Dabei spinnen wir uns nicht in einen
abgetrennten Kokon ein, in dem wir nur
besessen wären von uns selbst; wir bemühen uns vielmehr, andere lieben zu
können, und lernen, uns von
anderen lieben zu lassen.
Wenn wir sorgsam mit uns selbst umgehen, sind wir nicht selbstsüchtig; wir
achten uns selbst.
Hilf mir heute, Gott, mich selbst zu lieben. Hilf mir, mich nicht übertrieben
verantwortlich für die Menschen
meiner Umgebung zu fühlen. Zeige mir, was ich tun muss, um sorgsam mit mir
selbst umzugehen und wie ich in angemessener Form verantwortlich für andere sein
kann.