1. Oktober – Sei so, wie du bist
In unserem Heilungsprozess lernen wir ein neues Verhalten. Es heißt: Sei so, wie du bist.
Das kann für manche von uns erschreckend sein. Was würde geschehen, wenn wir unsere Gefühle zuließen, wenn wir sagten, was wir meinten, wenn wir zu unseren Überzeugungen stehen und unseren Bedürfnissen Wert beimessen würden? Was würde geschehen, wenn wir unsere Maske, mit der wir uns anpassen, fallen ließen? Was würde geschehen, wenn wir es wagten, wir selbst zu sein?
Dürfen wir weiterhin mit Zuneigung rechnen? Oder würde man uns den Rücken kehren? Würden wir andere damit verärgern?
Es kommt eine Zeit, in der wir bereit sind, dieses Wagnis einzugehen. Wir erkennen, dass wir uns selbst befreien müssen, wenn wir weiterhin innerlich wachsen und ganz bei uns sein wollen. Es ist Zeit, dass wir uns nicht länger von anderen und deren Erwartungen beherrschen lassen, dass wir uns selbst treu sind – ungeachtet der Reaktionen anderer.
Wir werden das begreifen. Manche Menschen mögen sich von uns abwenden, doch solchen Beziehungen wäre ohnehin ein baldiges Ende beschieden gewesen. Andere bleiben und lieben und respektieren uns um so mehr, weil wir das Wagnis eingegangen sind, so zu sein, wie wir sind. Wir beginnen, Intimität herzustellen und Beziehungen aufzubauen, die funktionieren.
Wir entdecken, dass der, der wir sind, schon immer genug war. Wir sind nämlich so, wie wir sein sollen.
Heute erhebe ich für
mich den Anspruch, ich selbst zu sein.