Hilfreiche Hinweise für Sponsoren

 

Die folgenden Empfehlungen stammen aus den Angaben, die im siebten Kapitel des Big Book zu finden sind. Wir vertrauen darauf, daß sich diese ergänzende Anleitung hier beim Studium dieses Kapitels als hilfreich erweisen wird. Mit Sicherheit ist das Eindrucksvollste, was wir dem neuen Anwärter zu bieten haben, unser eigenes Beispiel eines nüchternen, glücklichen und sinnvollen Lebens.

Vergegenwärtige dir, daß der Anwärter an Körper, Kopf und Geist [spirit] erkrankt ist. Da wir selbst Alkoholiker sind wie er, können wir die unsichtbaren Abwehrmauern dieses kranken Menschen am leichtesten durchdringen und ihm selbst dann noch helfen, wenn alle anderen längst das Handtuch geworfen haben.

Alkoholiker verniedlichen ihre Trinkerei, wenn sie in Anwesenheit von Angehörigen befragt werden, also sieh zu, daß du mit ihnen allein sprechen kannst. Die Familienangehörigen können zusätzliche Tatsachen später einfügen. Um Alkoholikern helfen zu können, müssen wir ihre Art zu trinken, ihre Angewohnheiten, ihre Hobbys, ihre Religion, ihren Beruf und ihre finanzielle Lage kennen und außerdem wissen, wie viel Rückhalt von der Familie zu erwarten ist.

Wenn ein Alkoholiker stationäre Krankenhausbetreuung braucht, können wir ihm zur Aufnahme verhelfen, indem wir die notwendigen Vereinbarungen treffen.

Mehrere von uns sollten ihm ihre Geschichte erzählen und den Neuling dazu bringen, seine ebenfalls zu erzählen. Wir erzählen ihm, wie AA etwas bewirkt, wie es etwas für uns bewirkt hat und wie es etwas für ihn bewirken kann. Wir vermeiden es jedoch, ihn mit bedrohlich, erhobenem Zeigefinger bekehren zu wollen. Hebe die Anonymität hervor und bezeichne Alkoholismus als Krankheit.

Wenn die betreffende Person glaubt, daß sie ein Alkoholiker ist und sich zu unserer Gemeinschaft hinzugesellen will, dann empfiehl unbedingt die Lektüre des Big Book. Überlaß dem Neuling das AA-Buch, wenn er daran interessiert ist. Lege ihm nahe, daß er dich nach dem Lesen anruft oder suche ihn nochmals auf. Wir sollten jedoch niemanden dazu drängen, AA beizutreten. Überlasse es dem Alkoholiker, selbst danach zu fragen.

Der Neuling sollte über den spirituellen Gesichtspunkt von AA Bescheid wissen, insbesondere darüber, daß es sich nicht um eine bestimmte Religion oder konfessionelle Organisation handelt, sondern um die eigene Vorstellung jedes Einzelnen von "Gott, wie wir Ihn verstehen".

Wenn der Neuling AA nur beitreten will, um seine Familie zu beruhigen, dann rate ihm von diesem Gedanken ab. Erkläre ihm, warum das nichts nützt. Weise darauf hin daß Alkoholismus eine Krankheit ist, und daß der Betroffene davon genesen muß; er oder sie ist krank und nicht die Familie.

Die Familienangehörigen des Alkoholikers sollten nicht außer acht gelassen werden. Erzähle ihnen, warum das AA-Programm bei dem Betroffenen ein Teil des täglichen Lebens werden muß. Fordere sie zur Mitarbeit auf. Das macht oft den Unterschied zwischen Erfolg und Fehlschlag aus.

Probleme, die mit dem Verleihen von Geld, der Unterbringung des Alkoholikers bei uns zu Hause, Scheidung, Familienstreitigkeiten, seiner spirituellen Entwicklung und dem Meiden von Orten, an denen getrunken wird, zusammenhängen, werden auf den Seiten 96-103 [Deutsche Ausgabe: S. 112-120] im siebten Kapitel des Big Book behandelt. Es ist am besten, wenn wir uns damit eingehend befassen, um auf solche Fälle vorbereitet zu sein.

Nimm die kranke und einsame Verfassung des Alkoholikers Kenntnis. Sei freundlich, aber verwöhne den betreffenden Menschen nicht. Handle in jedem Fall mit Vernunft. Obwohl wir den Neuen vielleicht in die ersten Meetings begleiten mögen, sollten wir das bewußt nicht zur festen Gewohnheit werden lassen. Betone, daß die Anwesenheit in Meetings unsere Not wenden kann. Stelle diese Möglichkeit als ein lebensspendendes Privileg dar, von dem uns nichts in der Welt abhalten darf.

Dein Schützling schenkt dir Vertrauen: Erweise dich dessen würdig. Schenke dem betreffenden Menschen eine weise Beratung und empfiehl ihm, sich seines eigenes Big Book zu verschaffen. Achte darauf, daß sich dein Schützling damit befaßt, um ein besseres Verständnis der neuen Lebensweise zu erlangen. Ein Blaues Buch, das nach zwei Jahren im Bücherschrank oder in einer Schublade immer noch wie neu aussieht, hat seinen Zweck verfehlt.

Bringe dem Neuling bei, wie wertvoll es ist, nach den Zwölf Schritten zu leben und sich in der Genesung auf Gottes Hilfe zu verlassen. Neulinge sollten sich nicht zu stark auf uns stützen dürfen, sonst könnten sie versäumen, genug eigene AA-Stärke zu entwickeln, um mit unserem Programm zum Erfolg zukommen.

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