BESINNUNG AM 5. TAG
Das A.A.-Buch stellt fest, daß wir von unserer Selbstsucht frei werden müssen, oder sie bringt uns um; daß wir "extreme Beispiele wildgewordenener Eigenwilligkeit" sind - jeder einzelne ein Gerne-Groß - unfähig, mit dem eigenen Leben fertig zu werden. Dies erscheint unglaublich und ist schwer einzugestehen. Doch solange wir es nicht zugeben und vorbehaltlos glauben, können wir nicht genesen.
TÄGLICHE INVENTUR
Wie steht es mit unserer Ichbezogenheit? Wird sie uns ruinieren? Hat unser Leben eine stabile Grundlage, oder schleppen wir uns mühsam über die Runden? Ist heute der Tag, um mit dem "Ich"Komplex Schluß zu machen und anzufangen, aus dem "Wir"-Bewußtsein heraus zu leben?
ANREGUNG ZUR MEDITATION
Egozentrik widerspricht jeglichem spirituellen Prinzip. Alkoholiker haben immer Niederlagen erlitten, wenn sie diese Prinzipien mißachtet haben. Wir spielten Gott. Wir tranken und prahlten: "Ich tat dies, ich tat das - wenn ich nicht gewesen wäre..." Damit versuchten wir, unseren alkoholsüchtigen Irrweg zu rechtfertigen. Fälschlicherweise hielten wir Wahnsinn und Sklaverei für Macht und Freiheit. A.A. wird uns helfen, diese Knechtschaft zu überwinden. Unser erster Schritt in Richtung Freiheit liegt jedoch in der Befreiung vom Ego.
SPIRITUELLER KONTAKT
Unser Vater, vergib uns unsere Egozentrik und den Schaden, den sie anderen verursacht hat. Wir beten dafür, Deinen Willen für uns erkennen zu dürfen. Dein Wille geschehe.
TÄGLICHE GESUNDHEITSPRÜFUNG
A.A.-Mitglieder kommen oft zu unserer Gemeinschaft, wenn sie kurz vor dem Delirium und völliger körperlicher Erschöpfung stehen. Sie benötigen klinische Betreuung, Ruhe, medizinische Fürsorge und körperlichen Wiederaufbau durch intravenöse und normale Ernährung. Wir sollten nicht vergessen, daß eine Droge, die so mächtig wie der Alkohol ist, unsere Körper zerstört hat. Die Natur benötigt unsere Hilfe und Mitarbeit, um diesen Schaden zu überwinden. Wir verlangsamen unsere Genesung, wenn wir diese Tatsache ignorieren.