BESINNUNG  AM  21. TAG

Nach einigen Monaten unzufriedener Trockenheit verließ ein ver­ärgerter A.A.-Freund seine Gruppe und fing wieder an zu trinken. Mit weit aufgerissenem Maul hatte er gegen das Spirituelle im A.A.­Programm gewettert und es als "Opium fürs Volk" bezeichnet. Er posaunte überall herum, daß er sich sein Leben nicht von A.A. diktie­ren lassen müsse. In diesem Punkt behielt er recht, doch durch sei­nen Rückfall verlor er den Job, die Frau und sein Zuhause.

TÄGLICHE  INVENTUR

Könnte es sein, daß er gegen das rebelliert hat, was die Schritte Sechs und Sieben vorsehen? Welche Funktion haben diese Schritte im Hinblick auf Selbstdisziplin?

ANREGUNG  ZUR  MEDITATION

Die äußeren Zeichen von Depression sind bei einem Alkoholiker nur die Schatten seiner eigentlichen Bedrückung im Innern. Er ist ein sehr kranker Mensch, der von einer starken Besessenheit beherrscht wird, die schreit: "Ich will frei sein. Ich will denken und trinken, was mir gefällt. Ob mit oder ohne A.A.-.-- ich stehe zu meinen Schwä­chen und werd' den Teufel tun, mich von ihnen zu trennen. Ich bin okay, so wie ich bin und kann so bleiben. Ich brauche mich nicht zu ändern." Ein derart egoistisches Freiheits(un)verständnis verstärkt nur noch die Fesseln, mit denen er an den Alkoholismus gekettet ist. Rebellion gegen Gott und das Spirituelle ist vermutlich eine Ent­wicklungsphase, die jeder kennt. Wenn wir jedoch darin stecken bleiben, haben wir bestenfalls die Galeere gewechselt - wir sind immer noch Sklaven und nunmehr trocken besoffen.

SPIRITUELLER  KONTAKT

Unser Vater, bring Licht in unsere Charaktermängel. Hilf uns, stär­ker Selbstdisziplin zu üben. Schenke uns den aufrichtigen Wunsch, die Schritte Sechs und Sieben völlig zu akzeptieren.

TÄGLICHE  GESUNDHEITSPRÜFUNG

Die moderne Medizin betont, daß die Ernährung ein wichtiges Ele­ment gesunder Lebensführung ist. Sie behauptet, wir essen zuviel Brot, Fett und Zucker auf Kosten von Proteinen, Kohlehydraten, Mineralsalzen und Vitaminen, die das Wachstum und die Regenera­tion des Körpers fördern. Der biochemische Ablauf im Körper des Alkoholikers wird durch Mangel an geeigneter Nahrung geschwächt. Unsere Ernährung sollte ausgewogen sein und reichlich Gemüse, Obst und Fleisch enthalten. A.A. macht keine Vorschriften zur Er­nährung, berichtet aber, daß in den 30er Jahren Süßigkeiten, Toma­tensaft und Sauerkraut im Entzug benutzt wurden.

 

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