BESINNUNG AM 13. TAG
Für unsere älteren Mitglieder sind die Tugenden der Anonymität ein vielfältiges und weitreichendes Feld. Für den Neuling hat Anonymität eine spezielle Bedeutung. Ihre große Attraktivität ist die Verschwiegenheit. Sie bietet einen Zufluchtsort, um abseits der Öffentlichkeit und ohne Vorwürfe zu genesen. Anonymität ist ein Privileg, das wir genießen. Wir sollten uns verpflichtet fühlen, sie zu bewahren.
TÄGLICHE INVENTUR
Haben wir den wahren Wert der Anonymität erkannt? Was ist daran in spiritueller Hinsicht wertvoll? Sind wir verpflichtet, die Anonymität anderer A.A.-Mitglieder zu achten und zu schützen?
ANREGUNG ZUR MEDITATION
Anonymität ist für jede A.A.-Gruppe lebenswichtig. Einem anderen Menschen anonym (also uneigennützig, ohne Ansehen der Person) zu helfen, ist eine spirituelle Handlung - der wahre Lebenssaft von A.A.. Dr. Bob sagte, man könne die Anonymität in A.A. auf zwei Arten brechen: durch Veröffentlichung von Bild und Namen in den Medien und durch Heimlichtuerei, so daß man für andere Trinker nicht mehr erreichbar ist. Heimlichkeiten sind ein Teil des besoffenen Denkens. Wir versuchten, unser Trinken zu verbergen und logen hinsichtlich des ganzen Jammers. Niemand konnte uns mehr glauben. Beim Trinken nützte die Anonymität nichts, aber sie hilft uns bei der Genesung. Sie ermöglicht uns auch, mit anderen zusammenzuarbeiten.
SPIRITUELLER KONTAKT
Unser Vater, wir danken Dir für A.A.. Hilf uns, dieses Programm zu leben, seine Prinzipien zu verstehen, und den spirituellen Wert der Anonymität zu erfahren.
TÄGLICHE GESUNDHEITSPRÜFUNG
Die miserable körperliche Verfassung eines A.A.-Mitgliedes ist jedoch alles andere als anonym. Sie ist unübersehbar. Außerdem erkennt man sie an typischen Symptomen, wie sprunghaftes, benebeltes Denken, Mangel an Begeisterungsfähigkeit, schweißige Handflächen. In diesem Zustand ist derjenige kaum in der Lage, sich täglich und zielstrebig mit dem Genesungsprogramm zu beschäftigen. Schlechte körperliche Gesundheit begünstigt Nervosität und Gereiztheit im Meeting. Sie führt zu intolerantem Denken und Groll. Das kann uns wieder zum Trinken bringen. Es ist keine Schande, auszurutschen, hinzufallen und krank zu sein, aber es ist eine Schande, jammernd liegenzubleiben statt wieder aufzustehen und weiterzugehen. "Sei gut zu dir, behandle deinen Körper wie einen liebenswerten Freund. Das bist du dir schuldig!"