8. August

Ich wurde ganz deprimiert, wenn ich über die Zukunft nachdachte. Also hörte ich damit auf und kochte statt dessen Marmelade ein. Es ist erstaunlich, wie einen die einfachsten Dinge aufheitern: Orangen zu schälen oder den Boden zu schrubben.
D. H. Lawrence

Wenn wir unsere ganze Aufmerksamkeit auf unsere Schwierigkeiten richten, geraten wir leicht in eine Sackgasse. Wir können plötzlich die positiven Dinge nicht mehr sehen. Eine einfache Tätigkeit wie Putzen oder Marmeladekochen kann dann wie ein Ausflug ins Freie wirken. Unsere Gedanken werden in eine andere Richtung gelenkt, sobald wir etwas anderes tun. Wenn wir etwas Angenehmes tun, verändert sich unsere Sichtweise. Manchmal ist es einfach das Gespräch mit einem Freund, das uns hilft, wieder klar zu sehen oder zu erkennen, dass wir loslassen müssen.

Auch umgekehrt gilt, dass uns die Abwechslung von körperlicher Aktivität und stiller Meditation ins innere Gleichgewicht bringt.

Ein Problem, das am Abend noch überwältigend erschien, erscheint oft am nächsten Morgen schon in neuem Licht.
Wir können sowohl unsere Opferhaltung als auch unsere Beschäftigung mit scheinbar unlösbaren Problemen aufgeben. So wie wir im Gespräch öfter einfach das Thema wechseln, haben wir auch die Möglichkeit, unsere Aufmerksamkeit eine Weile auf etwas anderes zu lenken. Dadurch bekommen wir wieder Hoffnung und können ganz anders reagieren.

Wenn mich heute ein Problem nicht loslässt, will ich mir ganz bewusst eine Pause gönnen, um Abstand zu gewinnen.