7. September
Freundschaft und Gemeinschaft sind zuallererst innere
Fähigkeiten.
Henri J. M. Nouwen
Viele von uns leben in dem Irrtum, sie fänden die Lösung in der Außenwelt. Aus dem Gefühl heraus, klein und ohnmächtig zu sein, haben wir oft versucht, die Menschen in unserer Umgebung zu ändern, um uns selbst zu verändern. Wir gingen davon aus, dass schnell geschlossene Freundschaften uns neue Freunde bescheren würden. Aber diese Beziehungen kommen über die anfängliche Freundlichkeit oft nicht hinaus.
Freundschaft wurzelt in einer inneren Einstellung und einem Gefühl, bevor wir sie nach außen bekunden. Zuerst müssen wir bei uns selbst wahrnehmen, wen wir sympathisch finden, wen wir bewundern, und zu wem wir uns hingezogen fühlen. Wenn wir zulassen, dass unser Wunsch nach Freundschaft in uns selbst wachsen darf, wird man uns das ganz von allein anmerken.
Ist unser Bemühen um Freundschaft vielleicht davon geprägt, dass wir nach Anerkennung und Beifall streben? Dann sollten wir zu der Quelle unseres echten Gefühls für den anderen - das entweder in uns existiert oder nicht - zurückkehren, anstatt in unser altes Verhalten zurückzufallen.
Freundschaft ist ein Gefühl der Bewunderung, der Liebe, der Kameradschaft, und sie stellt keine Forderungen. Wenn ich einen Freund habe, will ich mich an seiner Freundschaft freuen, ohne etwas an ihm ändern zu wollen.
Heute nehme ich mir nur vor, meine freundschaftlichen Gefühle gegenüber anderen Menschen wahrzunehmen.